Warum fahren die Dresdner Busse auf Verschleiss?

Dresden - Bei 880.000 Kilometern auf dem Zähler war Schluss für den Bus. Das 15 Jahre alte Gefährt brannte am Mittwoch an einer Haltestelle in Gompitz aus. Das feurige Ende zeigt die gefährliche Förderpolitik des Freistaats auf.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe müssen ihre Busse auf Verschleiß fahren. Das führt zu erhöhten Reparaturkosten. So müssen die 141 DVB-Busse im Durchschnitt mindestens acht Jahre alt sein, damit für Neukäufe auch Fördermittel vom Freistaat fließen.
Dieser Schnitt wurde in diesem Jahr erreicht, gleich 40 Neufahrzeuge im Gesamtwert von 13 Millionen Euro sind bestellt. Allein 3,6 Millionen gibt der Freistaat hinzu, aber nur, weil die Flotte so alt ist. „Sonst hätten wir das über die Fahrgastpreise abfangen müssen - das will doch auch keiner“, so DVB-Sprecher Falk Lösch (50).
Fahren die neuen Busse vor, gibt’s in der Werkstatt weniger zu tun. Wieder ein Problem: „Wir müssen sehen, wie wir unsere Mitarbeiter effizient einsetzen und umplanen“, so Lösch. Seiner Meinung nach sinnvoller wäre es, regelmäßig neue Busse zu kaufen.
„Früher haben wir jährlich rund zehn Prozent der Flotte erneuert.“ So alterten die Busse nicht zu sehr, die Reparaturkosten hielten sich in Grenzen. „Diese Variante war sinnvoller.“
Die alten Busse seien trotzdem sicher: „Wir unterschreiten die vorgegebenen Untersuchungsintervalle bei Bussen und Bahnen“, erklärt Falk Lösch.

Foto: imago/Sven Ellger