Hier bekommen besonders viele Menschen Cannabis vom Arzt

Hamburg - Ein Joint geht um in Hamburg. Ärzte verordnen hier überdurchschnittlich oft medizinisches Cannabis.

Die Knospen der Cannabis-Pflanze werden in der Medizin verwendet.
Die Knospen der Cannabis-Pflanze werden in der Medizin verwendet.  © dpa/Oliver Berg, dpa/Swen Pförtner

Darauf deutet ein Bericht der Techniker Krankenkasse (TK) hin, den die Kasse nun vorstellte.

Demnach liegt Hamburg mit 145 Verordnungen je 100.000 TK-Versicherten auf Platz fünf in Deutschland. Der Durchschnitt aller Bundesländer liege bei 118 Verordnungen, Spitzenreiter sei das Saarland mit 209 Verordnungen. Auf Platz 2 und 3 folgen Bayern und Stuttgart (TAG24 berichtete).

Im vergangenen Jahr seien bundesweit rund 2900 Anträge auf Kostenübernahme bei der TK eingegangen, sagte die Leiterin der Landesvertretung Hamburg, Maren Puttfarcken. Die Kasse habe dafür 2,3 Millionen Euro ausgegeben. Im Vergleich zu anderen neuen Arzneimitteln sei das nicht auffällig viel.

Den Einsatz von Cannabisblüten kritisierte Puttfarcken. Diese seien Fertigarzneimitteln aus der Hanfpflanze unterlegen, weil der Wirkstoffgehalt stark schwanke.

Seit März 2017 ist es gesetzlich möglich, dass Patienten im Einzelfall Cannabis auf Rezept bekommen, etwa bei chronischen Schmerzen und als Palliativ-Behandlung.

Titelfoto: dpa/Oliver Berg, dpa/Swen Pförtner