Nazi-Skandal spaltet CFC: Fans starten Petition für Schellenberger und Kadner
Chemnitz - Der Nazi-Eklat beim Chemnitzer FC spaltet den Verein immer mehr: So sorgt der Rauswurf von CFC-Stadionsprecher Olaf Kadner (55) und der Fanbeauftragten Peggy Schellenberger (41) für Proteste.

Radiomoderator Kasten Kolliski (45) beendete seine Tätigkeit als Stadionsprecher: "Olaf und mich gab es seit fast 20 Jahren immer als Team. Ich bin in der jetzigen Situation auch nicht bereit, den aktuell beim Verein beziehungsweise bei der GmbH handelnden Personen meine Stimme zur Verfügung zu stellen." (TAG24 bereichtete)
Eine Online-Petition an den CFC bezeichnet den Rauswurf von Kadner und Schellenberg als Bauernopfer. "Unterstützer, die sich für den Verein mit aller Kraft aufgeopfert haben, werden abserviert und vors Loch geschoben. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Suspendierung!" Innerhalb von Stunden unterzeichneten über 900 Unterstützer.
Derweil bat Insolvenzverwalter Klaus Siemon (59) in einer Pressemitteilung Fans um Mithilfe bei den Ermittlungen und forderte namentlich den CFC-Präsidenten Andreas Georgi (50) auf, "Informationen zum Ablauf in der Fankurve ebenfalls mitzuteilen".
Nach dem Ausstieg von Sparkasse und Chemieanlagenbau als Sponsoren, stellt auch die GGG ihr Sponsoring unter Vorbehalt und fordert "vollständige Transparenz und sichtbare Konsequenzen" und will "nach Vorlage von Ergebnissen über die Fortsetzung des bestehenden Engagements entscheiden".
Die Fraktion der Grünen forderte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (57, SPD) auf, eine Sondersitzung des Stadtrates einzuberufen. Fraktions-Chef Thomas Lehmann (50): "In der Sondersitzung müssen Vertreter des Vereins, der Polizei, des Ordnungsamtes und des Fußballverbandes Rede und Antwort stehen." Am Abend legte auch CFC-Mitgliederbeauftragter Frederik Ranck sein Amt nieder und distanzierte sich "ausdrücklich von jeglichen rassistischen, rechtsextremistischen oder demokratiefeindlichen Tendenzen".

