CFC-Vorstand weg, Fanbeauftragte weg, Sprecher weg, Sponsoren weg: Wie steht's um die Zukunft?
Chemnitz - Der CFC-Skandal um das öffentliche Gedenken an den verstorbenen Hooligan und Gründer der rechtsextremen Gruppierung HooNaRa, Thomas Haller, weitet sich aus.

Am Montag erstattete der Verein Strafanzeige wegen Nötigung.
Fan-Gruppierungen sollen dem Verein so das umstrittene Gedenken aufdiktiert haben.
"Nach Aussagen der zuständigen Mitarbeiter drohten massive Ausschreitungen", so Insolvenzverwalter Klaus Siemon (59).
Der Stadt waren im Vorfeld des Spiels laut Ordnungsbürgermeister Miko Runkel (58, parteilos) keine Sicherheitsbedenken bekannt.
"Sonst hätte man mit der Polizei über einen Abbruch diskutieren müssen", so Runkel.
SPD-Fraktions-Chef Detlef Müller (54) monierte: "Der Verein rudert jetzt zurück. Wenn man sich erpressbar gemacht hat, ist das absoluter Wahnsinn."
Tilo Fritzsche (57), Fraktions-Chef der CDU/FDP, fürchtet: "Wenn es so weitergeht, sieht es für die Zukunft des Vereins nicht gut aus."

Dietmar Berger (67), Fraktions-Vize der Linken, sagt: "Es wird künftig schwer, den Bürgern zu erklären, warum sie mit ihren Steuergeldern den einheimischen Fußballklub unterstützen sollen."
Dem Rücktritt von CFC-Vorstand Thomas Uhlig (46) folgten weitere personelle Konsequenzen.
"Olaf Kadner wird fortan vom CFC nicht mehr als Stadion-Sprecher eingesetzt. Darüber hinaus wird Maximilian Glös, bisher Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung, freigestellt. Die CFC-Fanbeauftragte Peggy Schellenberger wird von ihren Aufgaben entbunden", teilte der Verein mit.
Die SPD-Stadträtin, die zum Tod Hallers öffentlich kondoliert hatte, wurde deshalb am Wochenende vom SPD-Stadtverband nicht wieder als Kandidatin für die nächste Kommunalwahl aufgestellt.
Nach der Sparkasse (jährlich ca. 170 000 Euro) will sich auch der Sponsor Chemieanlagenbau Chemnitz (jährlich ca. 50 000 Euro) zurückziehen.
CAC-Geschäftsführer Jörg Engelmann (53): "Wir prüfen aktuell juristisch, unsere Leistungen mit sofortiger Wirkung einzustellen."
Selbst Bundesinnenminister Horst Seehofer äußert sich zu den Vorfällen

