Große Investition: Diese Mega-Kessel machen Chemnitz fit für den Winter
Chemnitz - Versorger Eins bringt das Heizwerk Altchemnitz auf Vordermann. Neue Heizkessel sollen ein Viertel der Stadt mit Wärme versorgen - vor allem im Notfall. Ab 2020 wird dann das Motorenheizkraftwerk (MHKW) gebaut, das umweltfreundliche Gase verbrennt.

1976 wurde das Heizwerk Altchemnitz errichtet. Eine Modernisierung war überfällig. "Die alten Anlagen waren marode. Es bestand die Gefahr, Ausfälle im Winter nicht mehr kompensieren zu können", erklärt Eins-Boss Roland Warner (55). Als Spitzenheizwerk liefert die Anlage während harter Winterperioden oder Wartungsarbeiten Wärme.
Dafür verantwortlich sind drei neue Heizkessel (je 80 Tonnen). Sie wurden in Holland produziert und werden mit Erdgas befeuert. Insgesamt leisten sie 100 Megawatt. Zudem wurden drei 36 Meter lange Stahlblech-Schornsteine und zwei je 100 Kubikmeter fassende Wasservorratsbehälter aufgestellt. Die Steuerung erfolgt aus dem Heizkraftwerk Nord.
Bis 2022 bilden fünf Motoren (je 150 Tonnen) das neue Motorenheizkraftwerk Altchemnitz. Ziel: den CO2-Ausstoß mit dem neuen MHKW im Norden und dem Holzheizkraftwerk in Siegmar (Baubeginn Mitte 2021) um 60 Prozent auf 0,4 Millionen Tonnen zu reduzieren. "Dadurch sind wir in Zukunft flexibler und können unseren Kunden günstige Wärmepreise anbieten", so Warner.
Eins investiert bis Ende 2023 200 Millionen Euro, bis zum Braunkohle-Ausstieg 2029 weitere 200 Millionen Euro.


Titelfoto: Kristin Schmidt