Zu viel Leerstand: So geht’s mit den Asylheimen weiter

Chemnitz - Seit einem Jahr herrscht Ruhe in Einsiedel. Das Flüchtlingsheim im ehemaligen Pionierlager "Palmiro Togliatti" ist geschlossen.
Jetzt ist eine erneute, von vielen Anwohnern befürchtete Nutzung als Asylheim in weite Ferne gerückt - der Besitzer des Geländes hat andere Pläne.
Hans-Dieter Sauer (73) ist Geschäftsführer der Bildungsakademie "F+U". Für rund 70.000 Euro monatlich hatte der Freistaat das Gelände am Dittersdorfer Weg angemietet, es wurden 544 Plätze für Flüchtlinge geschaffen.
Nach nicht mal einem Jahr schloss das Heim wieder - es kamen immer weniger Flüchtlinge nach Sachsen. Jetzt ließ Sauer die Katze aus dem Sack: "Wir wollen das Gelände wieder als Ausbildungs-Akademie nutzen."
200 bis 400 Studierende sollen die Gebäude ab Herbst 2018 nutzen.
Mit dem Freistaat wird derzeit über die Auflösung des Mietervertrags verhandelt.

Petra Brommer (55), Sprecherin des Sächsischen Staatsbetriebs für Immobilien und Baumanagement SIB: "Ziel ist es, den Mietvertrag durch eine Nachnutzung zu beenden."
Ruhiger wird es in Zukunft rund um die Erstaufnahme (520 Plätze) im Stadtteil Ebersdorf: Die Bauarbeiten für die neue Zufahrt haben begonnen.
Jahrelang hatten die Anwohner in der 30er-Zone der Huttenstraße unter Sirenengeheul gelitten. Jetzt werden ab der Glösaer Straße 890 Meter Straße neu gebaut - eingeweiht wird die Strecke im Dezember 2018.
Die zwei Millionen Euro teuren Arbeiten werden vom Freistaat Sachsen finanziert.

Titelfoto: Klaus Jedlicka, Harry Haertel