Asyl in Einsiedel: Warum interessiert sich keiner mehr fürs Heim?

Chemnitz – Das Thema Asyl interessiert im Chemnitzer Ortsteil Einsiedel zwar immer noch. Aber offenbar nicht mehr ganz so sehr.
Bei einer von der Landesdirektion Sachsen organisierten Einwohnerversammlung am Montagabend blieb die Hälfte der etwa 400 Stühle leer.
Die für 500 Flüchtlinge ausgelegte Erstaufnahmeeinrichtung Einsiedel (EAE) ist derzeit nur zu einem Fünftel belegt, so der Chef der Stabsstelle Asylk, Dirk Diedrichs (52).
„Aktuell leben 99 Frauen, Männer und davon 42 Kinder unter 18 Jahren in der EAE.“ Vorraning stammten die Flüchtlinge aus Syrien. Die Flüchtlingszahlen seien landesweit zwar gesunken.
„Aber wir haben keine Garantie, dass das so bleibt“, so Dirk Diedrichs. Er rechne mit wieder steigenden Flüchtlingszahlen.
In den sechs Chemnitzer EAEs inklusive Einsiedel sind derzeit insgesamt 634 Flüchtlinge untergebracht. Die Stadt Chemnitz betreut laut Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (54, SPD) aktuell 2711 Migranten.
Asylkritische Proteste halten in Einsiedel an. Diese wenden sich nicht unbedigt gegen die EAE im Ort, betonen die Organisatoren. Sondern vielmehr gegen die Asylpolitik insgesamt.
Seit September 2015 hat Polizei nach eigenen Angaben 30 Versamnmlungen in Einsiedel abgesichert. Dabei leisteten die Beamten 3600 Stunden.
Foto: Torsten Schilling