Baupfusch! Lärmschutz an B174 ist zu niedrig

Chemnitz - Baupfusch! Der Lärmschutz an der vierspurigen Bundesstraße B 174 zwischen Chemnitz und Gornau ist mangelhaft. Bis die Anwohner aber wieder ruhig schlafen können, werden noch Monate vergehen.
Skandalös: 140 Meter Lärmschutzwand sind gar nicht erst gebaut worden - und die vorhandene Wand ist bis zu 40 Zentimeter zu niedrig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).
Es bestätigt damit das, worüber sich die Anwohner immer schon beschwert haben: "Der große Durchbruch ist diese Feststellung nicht", sagt Klaus Kräher (48), Vorsitzender der Bürgerinitiative Lärmschutz B 174. Nach Angaben des Lasuv gibt es Abweichungen des tatsächlich erreichten Schallschutzes. Nun soll nachgebessert werden: mit einer Schallschutzmauer und neuen Fenstern für 19 Gebäude.
Für die Chemnitzer Landtagsabgeordneten Ines Saborowski-Richter (49, CDU) und Jörg Vieweg (45, SPD) haben sich die Befürchtungen bestätigt: „Die baulichen Abweichungen sind so erheblich, dass dadurch die Lärmbelastungen der Anwohner deutlich über den vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.“ Ein ähnlicher Fall sei in diesem Umfang in Sachsen bisher nicht bekannt.
Die vierspurige, knapp fünf Kilometer lange neue B 174 hatte rund 35 Millionen Euro gekostet und war 2013 für den Verkehr freigegeben worden. Rund 22.000 Fahrzeuge rollen hier täglich.


