Abgefahren! Sachsen umgarnt die Welt mit Skipisten ohne Schnee
Chemnitz - Der Sommer ist da, doch die elf Mitarbeiter von Mr. Snow haben Skifahren im Kopf - schließlich erobern die Chemnitzer mit ihren textilen Schneepisten gerade die ganze Welt.

China, USA, Frankreich, Deutschland - sogar aus dem vermeintlich schneesicheren Norwegen kommen die Anfragen nach den Pisten und Loipen made in Chemnitz, für die Sportler keine Flocke Schnee brauchen.
Geschäftsführer Jens Reindl (38): "Wir stocken gerade unsere Produktionskapazität von 20.000 auf 150.000 Quadratmeter im Jahr auf. Dafür investieren wir eine Million Euro in eine Webmaschine, die speziell für uns gebaut wurde."
Das Verfahren, High-Tech-Fasern in gewebten Kunstschnee zu verwandeln, wurde an historischen Handwebstühlen entwickelt. "Nur die waren robust genug für das starre, glatte Garn", so Reindl.
Der prestigeträchtigste Auftrag winkt gegenwärtig aus China. Mr. Snow verhandelt am Austragungsort der Olympischen Spiele 2022, Zhangjiakou, über 10.000 Quadratmeter künstliche Loipen und Abfahrtspisten.
In Peking gab es den ISPO-Award

Die künstlichen Loipen sind der jüngste Coup der Pistenweber: zwei Meter lange Loipen-Module, die überall ideale Trainingsbedingungen schaffen.
Dafür gab es auf der weltgrößten Sportfachmesse in Peking den ISPO-Award. In der Heimat ist die Chemnitzer Firma ist für den Sächsischen Innovationspreis nominiert, der im Juni vergeben wird.
Auch hiesige Wintersportler können bald auf Textil Ski fahren. "Diesen Sommer wird in der Region eine Abfahrt mit 3000 Quadratmetern Textilpiste gebaut", verrät der Chef von Mr. Snow.

