Leerstand in der City: Gehen Chemnitz die Geschäfte aus?
Chemnitz - Shoppingwüste Innenstadt: Obwohl das Zentrum von Chemnitz relativ übersichtlich ist, tun sich immer mehr leere Schaufenster auf. Besonders betroffen sind die Webergasse und die Galerie Roter Turm.

In der "Gastromeile" in der Inneren Klosterstraße schließen sich die Lücken. Bald sind alle Gewerbeflächen belegt. Dagegen sieht es in der Webergasse düster aus. Dort, wo ehemals "Streetpoint" und "Quartier 29" auf 470 Quadratmetern Mode verkauften, gibt es aktuell keinen Mieter.
"Die Gewerbeeinheit steht seit Januar 2017 leer", so GGG-Sprecher Erik Escher (37). Offenbar war die Lage nicht gewinnbringend genug. Schräg gegenüber im "Bürgerhaus am Wall" das gleiche Leid: Dort stehen knapp 200 Quadratmeter leer. "Wir verzeichnen für frei werdende Einheiten an diesem Standort in der Regel gute Nachfrage", heißt es vonseiten des Vermieters, der Kriton Immobilien GmbH.
Auch die Galerie Roter Turm hatte schon bessere Zeiten. Hier stehen drei Flächen mit insgesamt 450 Quadratmetern leer (ehemals Lacoste, Apotheke und Mustang). Dazu Hunderte Quadratmeter im Obergeschoss. "Der Handel ist nicht berechenbar. Manchmal kommt alles zum selben Zeitpunkt", sagt Center Manager Jörg Knöfel (50). Positiv: Im April zieht ein Mobilfunkanbieter in die Fläche von Mustang.
Bert Rothe (47) von der IHK versichert: "In der Chemnitzer Innenstadt gibt es vergleichsweise wenig Gewerbe-Leerstände." Eine Statistik, die das belegt, gäbe es aber nicht. Er prognostiziert sogar einen steigenden Einzelhandelsumsatz für 2018 auf 1,73 Milliarden Euro (2017: 1,72 Mrd.).
Das dürfte allerdings eher mit den umliegenden Einkaufszentren und dem generellen Kaufkraftanstieg zusammenhängen.


