Politische Gewalt von rechts und links nimmt zu: Chemnitz wird zum Pulverfass
Chemnitz - Politisches Pulverfass: Die Zahl rechter Straftaten stieg in Chemnitz im Vorjahr von 20 auf 79. Erstmals explodierte auch die Zahl linker Straftaten - von 28 auf 116. "Chemnitz wird zum Spielball politischer Extremisten", warnt die CDU-Landtagsabgeordnete Ines Saborowski (51).

Wie das Landeskriminalamt Dresden mitteilte, handelte es sich bei den meisten linken Straftaten um Sachbeschädigungen, Landfriedensbruch und Brandstiftungen. Aber auch 27 Gewaltdelikte stehen für 2018 in der Statistik (2017: 4).
Während das Landeskriminalamt in ganz Sachsen 701 politisch motivierte Straftaten von links auflistet, zählten die Behörden 2018 in Sachsen 2489 rechtsmotivierte Straftaten.
Ines Saborowski fordert, beide politischen Extreme zu beobachten, und warnt vor Verallgemeinerungen: "Viele linke Straftaten sind eine Reaktion auf das rechte Treiben seit dem Sommer. Allerdings könnte sich daraus eine gewaltbereite linke Szene entwickeln."
Für Robin Rottluff (23), stellvertretender Vorsitzender der Chemnitzer Linken und Sprecher von "Chemnitz nazifrei", sind die linken Straftaten "eine Folge der Proteste gegen rechts, bei der die Polizei auch jede Vermummung mitzählt".
Dennoch warnt der Politiker und Aktivist: "Gewalt gehört für mich auch beim Kampf gegen rechts nicht zum Mittel der Auseinandersetzung."


