Protest gegen Netz-Reform der CVAG: Chemnitzer wollen ihre "alte" Linie 51 zurück!
Chemnitz - Der Frust steigt. Seit Jahren protestieren Anwohner, die meisten Senioren, gegen die neue Buslinie 51. Sie fühlen sich abgehängt. Mit der Netz-Reform der CVAG fielen wichtige Haltestellen plötzlich weg. Eingereichte Petitionen fanden im Stadtrat bislang kein Gehör.

"Wir haben keine Direktverbindung mehr zum Hauptbahnhof, Theaterplatz, Roten Turm oder Städtischen Friedhof", schimpft Wolfgang Altmann (79). Für viele seien das sehr wichtige Anlaufpunkte. Senioren mit Gehhilfen können nicht so weit laufen oder oft umsteigen.
Im Gegensatz dazu würden die jungen Studenten bis vor den TU-Campus kutschiert. "Wir fühlen uns hier einfach abgekoppelt und ignoriert. Seit Jahrzehnten gibt es diese Verbindung", so Altmann.
"Viele Stadträte können nicht nachvollziehen, was das bedeutet, weil sie selten oder nie Bus und Bahn fahren", erklärt Stadtrat Andreas Wolf-Kather (43, Vosi/Piraten). Er will OB Barbara Ludwig (57, SPD) noch einmal wachrütteln und eine Anfrage stellen. Außerdem liegt eine Petition mit 550 Unterschriften vor. "Es werden noch mehr", verspricht Robby Franke (53).
Er hatte den Protest 2017 ins Rollen gebracht. "Seine" Haltestelle "Zöllnerstraße" fiel durch die vom Stadtrat beschlossene Reform weg. "Wenn ich zum Friedhof will, muss ich dreimal umsteigen. Das ist kein Zustand."
Die neue Linie 51 bindet seit Dezember 2017 mehr Haltestellen ein - auf Kosten vieler wichtiger Stationen. Der CVAG ist die Diskussion bekannt. Eine schnelle Änderung wird es aber nicht geben: "Gegenwärtig ist eine Zurückverlegung der Linie 51 auf die Straße der Nationen nicht vorgesehen", teilte CVAG-Sprecher Stefan Tschök (61) mit.

