Ab Montag fahren Busse und Bahnen wieder normal, doch der Zoff um die CVAG geht weiter
Chemnitz - Nach Bus- und Bahnausfällen, Notfahrplan und vielen Vorwürfen möchte die CVAG zur Normalität zurückkehren. Ab Montag gilt bei der Gesellschaft wieder der normale Fahrplan. Doch Chef Jens Meiwald (55) ahnt: "Die Personallage bleibt angespannt. Es wird weitere Ausfälle geben."

Zusammen mit Bürgermeister Sven Schulze (48, SPD) erklärte Meiwald die schwierige Lage des Unternehmens. Dabei stellte sich Schulze vor allem hinter das Personal: "Die CVAG ist in einer schwierigen Situation. Aber die Fahrer leisten Großes."
Vorwürfe, die Gesellschaft habe nicht rechtzeitig auf gestiegene Anforderungen reagiert, wies Meiwald zurück. So habe die CVAG 144 neue Fahrer seit 2016 gewonnen.
Acht Auszubildende und 17 Quereinsteiger seien im Sommer neu verfügbar, sollen das aktuelle Loch von 14 fehlenden Fahrern stopfen.
Keine Erklärung konnte der CVAG-Chef für die hohe Krankenrate unter den Fahrern (bis 18,5 Prozent) geben.
Betriebsrats-Chef Silvio Venus (51) befürchtet sogar, "dass am Wochenende neue Krankenscheine folgen könnten".
Der Grund: Ab Montag streicht die CVAG bei den Bahnlinien 1 und 2 die Runde um Bahnhof-/Brückenstraße, will so eine Bahn und fünf Mitarbeiter einsparen. Zudem werden die Linien 46 (Borna-Chemnitztal) und 96 (Chemnitz-Center-Wittgensdorf) durch Subunternehmer bedient. Silvio Venus: "Das wird unseren Fahrern nicht gefallen."
Weitere Einstellungen seien derzeit kaum möglich, betont Jens Meiwald. "Der Arbeitsmarkt ist leergefegt." Betriebsrats-Vize Olaf Weber (51) plädiert deshalb dafür, dass Ausländer in Chemnitz besser fitgemacht werden für den Arbeitsmarkt.



Titelfoto: Uwe Meinhold