Kaputte Gehwege und Schlaglöcher: Neuer Bauhof soll's richten
Chemnitz will eigene Kapazitäten erhöhen
Von Bernd Rippert
Chemnitz - Kaputte Spielplätze, desolate Fußwege, gelochte Straßen: Seit Jahren kommt die Stadt mit der Reparatur ihrer Infrastruktur nicht hinterher - weil sich häufig keine Firmen dafür finden. Jetzt dreht der Stadtrat den Spieß um, will solche Aufträge künftig durch einen größeren Bauhof erledigen lassen.

Mit der Mehrheit von SPD, Linken und Grünen genehmigte der Rat die Idee des Grünen Thomas Lehmann (49). Der freut sich: "Die Bürger leiden in jedem Wohngebiet unter den Problemen. Darum ist es gut, dass die Stadt jetzt handelt."
Bislang beschäftigt der städtische Bauhof 29 Mitarbeiter. Die sind bis Oberkante Unterlippe voll mit Arbeit - 850 Kilometer Straßen, 450 Ingenieurbauwerke, 310 Kilometer Wasserläufe, Winterdienst und Grünpflege gehören zum Aufgabengebiet.
Als die Stadt die Sanierung des Rosenhofs ausschrieb, wollte keine Firma den Auftrag haben. Der Bauhof war mit dem Auftrag überfordert, konnte teilweise nur Unfallgefahren beseitigen.
Thomas Lehmann plant den großen Wurf: "Das Personal muss deutlich aufgestockt werden. Die Millionen-Mehrkosten werden aufgefangen durch weniger Aufträge an Handwerksfirmen."
Die Handwerkskammer gab am Mittwoch auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Bauhofplänen ab.



Fotos: Peter Zschage, Uwe Meinhold, Klaus Jedlicka