Immer mehr Hundekot-Tüten: Wälder haben ein Sch***-Problem
Chemnitz - Das ist Entsorgung à la Schilda: Schwarze Tüten mit anrüchigem Inhalt sind in Chemnitzer Wäldern nahe der Wege neuerdings allgegenwärtig. Sie machen Hinterlassenschaften von Hunden zu einem Langzeitproblem.

Förster Ullrich Göthel (49) hat die Nase voll: "Das ist eine Riesensauerei. Hundehalter verpacken die Haufen ihrer Vierbeiner in Plastiktüten und werfen sie neben dem Weg ins Gebüsch oder zwischen Holzstapel als unliebsame Überraschung für unsere Waldarbeiter. Das wird seit einigen Monaten immer schlimmer."
Was sonst bei günstiger Witterung nach zwei Wochen vom Waldboden verschwunden ist, wird zu einem ekligen Problem. "Wenn die Tüten in der Sonne liegen, entstehen Gase, die sie platzen lassen. Selbst abbaubare Tüten brauchen Jahre, um zu verrotten", so Göthel. Von Hundetoiletten und Müllbehältern im Wald hält der Förster nichts. "Wer im Wald Müll verursacht, sollte ihn auch wieder mitnehmen."
Innerstädtisch ist das Thema Hundehaufen schon seit Jahren ein lästiges Problem. Hundehalter beklagen fehlende Hundewiesen. Tretminen-Geschädigte ärgern sich über liegen gebliebenen Kot.
Strafe haben die Verursacher kaum zu befürchten: Vergangenes Jahr bearbeitete das Ordnungsamt nur neun Anzeigen wegen nicht beseitigten Hundekots, teilte Ordnungsbürgermeister Mirko Runkel (56, parteilos) auf eine Ratsanfrage der Fraktion Pro Chemnitz mit.