Immer mehr Schusswaffen in Chemnitz: Linke Politikerin schlägt Alarm
Chemnitz Die Zahl der Schusswaffen in Chemnitz stieg seit 2016 von 4277 auf 4696, die der Waffenbesitzer von 838 auf 988. Linken-Stadträtin Susanne Schaper (41) findet die Entwicklung "beängstigend" und fordert Waffenkontrollen durch die Stadt.

"Die USA zeigen, dass eine bewaffnete Gesellschaft grundsätzlich gefährlich und gefährdet ist", sagt die Politikerin. "Einige Gruppen schüren permanent Ängste, die zu solchen Entwicklungen führen können."
Entsetzt ist Susanne Schaper über die Besetzung der Waffenbehörde im Rathaus. Trotz steigender Schusswaffenzahlen hat die Behörde stabile 1,7 Mitarbeiter-Stellen. Wie Schaper auf Anfrage erfuhr, gab es wegen der Personalknappheit im Vorjahr keine unangekündigten Kontrollen bei Waffenbesitzern - die 1,7 Stellen waren mit dem normalen Dienst und der Überprüfung von Schießständen ausgelastet.
"Gar keine Kontrollen sind ein Unding", schimpft die Ratsfrau und Landtagsabgeordnete. "Jede Würstchenbude und jeder Glühweinstand wird kontrolliert, nur Waffenbesitzer nicht. Das geht gar nicht."
Zwar kündigte die Stadt an, die Stellenzahl bei der Waffenbehörde 2019 auf 2,2 zu erhöhen. Doch das reicht Susanne Schaper nicht: "Wir müssen in der Fraktion und im Rat diskutieren, wie viele Stellen nötig sind."
