Konzept erhalten oder ersetzen? Stadtfest-Absage schlägt hohe Wellen
Chemnitz - Die Absage des Stadtfestes im August sorgt in Chemnitz für ordentlich Wirbel: Empörte Politiker, enttäuschte Bevölkerung, unzufriedene Schausteller.

Peter Patt (55, CDU) von der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag bezeichnet die Absage als eine "Kapitulation der Stadtverwaltung". Besonders laut empört sich das rechte Bündnis Pro Chemnitz.
Die Bürgerbewegung plant sogar, notfalls ein eigenes Stadtfest auszurichten. Auf ihrer Facebook-Seite rufen Mitglieder dazu auf, eine Online-Petition zu unterschreiben: "Wir fordern, dass auch in diesem Jahr das Stadtfest stattfindet und unsere Gesellschaft sich nicht durch die kriminellen Banden einschüchtern lasst", liest man dort. Zudem wurde eine Umfrage gestartet: "Sollten wir ein eigenes Stadtfest veranstalten?" Mehr als 2000 Nutzer stimmten bereits ab, und eine deutliche Mehrheit (mehr als 80 Prozent) der Follower antwortete mit "Ja".
Wie dies vonstatten gehen soll, darüber ist sich Pro Chemnitz noch nicht im Klaren. Fraktionsvorsitzende Martin Kohlmann (41): "Wir gucken erst einmal, ob die Petition zum Erhalt des Stadtfestes durchgeht und werden das auch im Stadtrat thematisieren. Dann sehen wir weiter." Eine Zusammenarbeit mit der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungs GmbH (CWE) sei für ihn jedoch unvorstellbar.
Unternehmen wie die "Future-Werbeagentur Chemnitz" wollen indes bereits Alternativen zum Chemnitzer Stadtfest entwickeln. So ruft Agenturchef Lutz Gläser (54) die Chemnitzer dazu auf, neue Ideen zu finden, "um das 25. Stadtfest in einer neuen Dimension durchführen zu können."


