Tag der Instrumente: Chemnitzer erkunden Musikschule
Chemnitz - Exklusiver Blick in die Chemnitzer Klangschmiede: Samstag konnten sich Neugierige in der städtischen Musikschule (Gerichtsstraße 1) an Instrumenten ausprobieren, auch die Umwandlung in ein Konservatorium geht gut voran. Allerdings könnten die Lehrer knapp werden.

Zum "Tag der Instrumente" reiste am Samstag auch Fabian Bönsch (31) aus dem vogtländischen Markneukirchen an. Während der Geigenbauer aus dem Musikwinkel kleinen und großen Klangfreunden seine Qualitätsinstrumente präsentierte, informierte Musikschulleiterin Nancy Gibson (58) über den Sanierungsfortschritt in der ersten Etage.
"Der Raum für den Cello-Unterricht in großen Gruppen ist fast fertig. Wir hoffen, dass bald das Wegeleitsystem installiert wird", so die gebürtige Kanadierin. In der alten Kaßberg-Villa müssen außerdem noch der Keller sowie das zweite und dritte Obergeschoss saniert werden - bislang fehlt dafür aber das Geld.
2023 soll laut dem derzeitigen Musikschul-Konzept dann die Umbenennung in "Konservatorium" erfolgen. Die Namensänderung signalisiert Kooperation mit Hochschulen, Leiterin Gibson hat sogar schon einen Bewerber: "Ein Musikstudent aus Mannheim kommt im September für zwei Wochen zu uns. Er hat sich über unsere Homepage beworben und möchte gerne nach Chemnitz." Sie plant mit zwei Studenten pro Semester (6 Monate).
Jahresgebühr wird steigen

Und Nachwuchs muss ran, der Musikschule könnte bald ein Lehrermangel ins Haus stehen. "Mir graut es vor dem demografischen Wandel. Schon jetzt brennt es bei der musikalischen Früherziehung", so Gibson. Diese ist nicht für jedermann.
"Man muss einfach alles drauf haben, nicht nur Lieder und Texte, sondern auch mit den Kindern und ihren Eltern umgehen können. Und keine schlechte Laune haben!", sagt Musiklehrerin Natalie Neppl (49).
Um die Pädagogen bei Laune und im Haus zu halten, wurde im Musikschul-Konzept auch deren Bezahlung erhöht. Dies zieht jedoch eine Gebührenerhöhung ab August von rund fünf Prozent nach sich.
So steigt zum Beispiel die Jahresgebühr der musikalischen Grundausbildung von 216 auf 226 Euro.

