Was hecken diese Computer-Hacker aus?

Von Martin Friedemann
Chemnitz - Sind Hacker nur Computer- und Technikbesessene mit bösen Absichten? Von wegen! MOPO24 schaute bei einigen vorbei - und erhielt Einblick in ihre Treffpunkte, die sogenannten „Hackspaces“ oder „Hacklabs“.
„Wir unterhalten eine offene Bastelwerkstatt“, beschreibt Florian Schlegel (28) den „Chaostreff Chemnitz“ (Augustusburger Straße 102). In der 19 Quadratmeter großen Werkstatt finden sich unter anderem eine CNC-Fräse, ein 3-D-Drucker und Werkzeug.
„Hier soll jeder sein kreatives Projekt umsetzen können“, hofft der Elektrotechniker, der hauptberuflich bei der TU angestellt ist.
So bastelten die 17 - bisher ausschließlich männlichen - Chaostreff-Mitglieder auch schon einen Kameraroboter für eine Kunstausstellung.

Die dem Chaos Computer Club (CCC) nahestehende Gruppe meint: „Ein Hacker will nicht schaden, sondern kreative Problemlösungen durch Technik - oder auf Missbrauch und Missstände hinweisen.“
Kreative Räume auch in Schöneck: Dort gibt es jetzt H.A.T.E.O.T.U., den „Hackspace at the End of the Universe“ (Hackerplatz am Ende des Universums).
Software-Systemadministrator Michael Saalfrank (35) ist treibende Kraft. Derzeit veranstaltet er viele Workshops, von Fernseher-Basteleien bis zu App-Entwicklungen.

Mindestens zehn Technikbegeisterte sind immer dabei. Michael Saalfrank: „Mittlerweile könnten wir jede Woche einen Kurs machen.“
Auch in Zwickau herrscht Pioniergeist: Dort betreiben Hacker um Christopher Taudt (28) das Hackerspace „z-labor“. Haupttätigkeiten: „Vor allem Löten und das Basteln an persönlichen Technik-Projekten“, so Taudt.
„Wir nennen uns auch ,Maker‘. Das ist jemand, der Sachen aus Dingen erfindet, die dafür nicht gedacht waren.“

Foto: Maik Börner, Christopher Taudt, GK Software AG,