Die alten Öfen sind wieder voll im Trend!
Colditz - Die guten alten Kachelöfen mit ihrer anheimelnden Wärme liegen wieder voll im Trend. Restauratorin Diana Berger-Schmidt (42) lässt alte historische Hingucker neu auferstehen. Dafür spürt sie nostalgische Kacheln auf und fertigt sie detailgetreu nach.
Alles begann, als sie in Wendishain (bei Döbeln) ein verträumtes Denkmal- und Kulturgästehaus selbst mit umbaute, das mal ein Pfarrhaus war: "Ich fand eine barocke Kachel oder besser das, was von ihr übrig geblieben war - eine zopfartig gedrehte Ecke." Anhand dieser Vorlage entwarf Diana einen traumhaft schönen dreietagigen Kachelofen für die Gaststube. Heute ist der schneeweiße Kachelofen der heiße Hotspot in dem 300 Jahre alten Barockensembles.
Rund ein Jahr lang arbeitete sie an der Fertigstellung, baute in ihrer Werkstatt auf Schloss Colditz jede Kachel einzeln nach. "Ein historischer Kachelofen ist wie ein Kunstwerk", erzählt sie. "Oft existieren nur Scherben, Ölgemälde oder Fotos, nach denen ich das gute Stück neu entwerfe. Umso wichtiger sind historisches Wissen und Fantasie."
Der mit vier Helden (wie Cesar oder Nimrod) reich verzierte grüne Kachelofen in der Fürstenstube auf Burg Mildenstein in Leisnig war ihr erster Auftrag. Neben Museen und Burgen wünschen sich auch immer mehr Privatleute einen historischen Kachelofen, der gut einheizt.
Wer keinen Platz für einen ausgewachsenen Ofen hat, kann sich von ihren schönsten Kachel-Kunstwerken auch handgefertigte Miniaturen formen lassen. In ihnen sorgen dann Teelichter für eine wohlige Stimmung.
Titelfoto: Picture Point, Kerstin Kummer/ imago