„Das singende, klingende Bäumchen“ Defa-Kult wird neu verfilmt

Von Katrin Koch
Dresden/leipzig - Vor 60 Jahren wurde das „Singende, klingende Bäumchen“ im Defa-Studio gedreht. In der Hauptrolle: die damals 17-jährige Christel Bodenstein als Prinzessin Tausendschön.
Ein Jahr später kam das Märchen ins DDR-Fernsehen - und ist seither Kult. Gerade wird es für das ARD-Weihnachtsprogramm in Potsdam neu verfilmt. Wieder mit Christel Bodenstein (77) - aber diesmal als altes Kräuterweib.
Die Promis an ihrer Seite: Heinz Hoenig (64) spielt den König, Jytte-Merle Böhrnsen (32) die Prinzessin. „Tausendschön war meine erste Hauptrolle. Eigentlich wollte ich ja Tänzerin werden“, erinnert sich die Bodenstein, die als Teenager in Leipzig aufwuchs und an der Ballettschule der Oper trainierte.

Beim Urlaub am Ostseestrand wurde sie von Regisseur Kurt Maetzig für die Defa entdeckt. „Vorbereiten konnte ich mich auf die Rolle nicht. Ich war blutjung, unbeschwert, ich hab’s einfach gemacht.“
Vielleicht war das ihr Erfolgsgeheimnis. In rund 40 Defa-Filmen spielte die Bodenstein mit, aber die Prinzessin blieb ihre Glanzrolle. Die heute in Berlin lebende Schauspielerin schrieb sogar ein Buch drüber: „Einmal Prinzessin, immer Prinzessin“, entwickelte ein Memory-Theater-Spiel für Kinder. Und ließ sich natürlich auch nicht die Theaterpremiere des Märchens 2013 in Dresden entgehen. „Wer den Film schon mochte, wird das Stück lieben“, lobte die Bodenstein.
Nun freut sie sich auf das neue ARD-Märchen - und ihren Auftritt als Kräuterweib. Denn die Rolle wurde ausgebaut: „1957 sprach das Kräuterweib nur einen Satz, ich muss jetzt wesentlich mehr Text lernen“, macht Christel Bodenstein auf das Grimmsche Märchen neugierig.

Fotos: imago, ARCHIV DEFA