Richtiges Katzenfutter: Darauf sollte man beim Futter achten!

Deutschland - Reste, Tierabfälle oder sogar giftige Stoffe? Katzenfutter aus dem Handel steht immer wieder in der Kritik. Auf welche Inhaltsstoffe sollte man bei der Katzenfütterung achten?

Herkömmliches Katzenfutter enthält oft billige Schlachtabfälle.
Herkömmliches Katzenfutter enthält oft billige Schlachtabfälle.  © 123RF: Maksim Prochan

Das Thema Katzenfutter sorgt immer wieder für Kontroversen und große Verunsicherung unter Katzenliebhabern.

Medien berichten über minderwertige, ekelerregende oder sogar krankmachende Inhaltsstoffe im Tierfutter. Häufig ist von Tierfutter-Skandalen die Rede.

Hintergrund sind manchmal kriminelle Einzelfälle, bei denen die Tiere ganz bewusst getötet werden sollen, manchmal sind Verunreinigungen Schuld an erkrankten Tieren.

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Doch oftmals steckt auch die bewusste Täuschung von Konsumenten mittels perfider Marketingstrategien dahinter.

Der Katzenratgeber klärt, auf welche Inhaltsstoffe man achten sollte.

Das gehört nicht ins Katzenfutter!

Ein hoher Preis ist kein Garant dafür, dass im Katzenfutter hochwertige Inhaltsstoffe sind. Bei teuren Produkten zahlen Herrchen und Frauchen eher für das teure Marketing der großen Tierfutterkonzerne als für erlesene Futterbestandteile.

  • Abfälle: Schlachtabfälle und Reste aus der Lebensmittelindustrie für Menschen landen im Katzenfutter. Davon ist zwar nicht gleich jede Zutat ungesund, aber doch von minderwertiger Qualität, enthält wenig Nährstoffe und macht den oftmals hohen Preis zu einer Unverschämtheit.
  • Kohlenhydrate: Im gekauften Katzenfutter findet sich aber oft ein hoher Anteil an Kohlenhydraten zum Beispiel in Form von Getreide, weil es billig ist für Hersteller und die Gewinnmargen erhöht. Davon benötigen Katzen aber erstens wenig und zweitens bereits aufgeschlossene Kohlenhydrate, sonst können sie es nicht verdauen. Ein zu viel an Kohlenhydraten kann Nierenprobleme und Katzendiabetes auslösen, da Kohlenhydrate zu Zucker umgewandelt werden.
  • Zucker: Auch purer Zucker in Form von Haushaltszucker hat im Katzenfutter nichts zu suchen. Zucker löst ähnlich wie bei Menschen ein großes Verlangen nach mehr aus, bringt nährstofftechnisch aber nichts und erhöhrt die Kaloriendichte unnötig, sodass die Katze übergewichtig werden und Zahnprobleme bekommen kann.

  • Giftige Stoffe: Natürlich gibt es auch skandalöse Geschichten von Gift im Katzenfutter, doch handelt es sich dabei eher um Einzelfälle. Was aber gang und gäbe ist: Viele Katzenfutter enthalten Stoffe wie beispielsweise eine hohe Vitaminzugabe, die die Katzen auf Dauer sozusagen "vergiften", weil es dem Organismus schadet. Doch Käufer werden bewusst getäuscht und glauben, dem Samtpfötchen mit der extra Portion Vitamine etwas Gutes zu tun.

Ein Blick auf die Zutatenliste kann helfen. Doch diese richtig auszuwerten, ist für viele Katzenbesitzer schwierig.

Tipps für die Wahl des besten Katzenfutters

Gerade Nassfutter enthalten häufig minderwertige Inhaltsstoffe.
Gerade Nassfutter enthalten häufig minderwertige Inhaltsstoffe.  © 123RF: magone

Wenn auf der Packung keine eindeutige Zusammensetzung angegeben ist, ist das ein schlechtes Zeichen.

Steht z.B. 5% Rind auf einer Katzenfutterdose der Sorte "Rind", gibt es aber ansonsten wenige oder keine Angaben zu den restlichen Prozent, sollte man skeptisch werden.

Die geschmacksgebende Sorte sollte einen hohen Prozentsatz ausmachen, sonst kann man davon ausgehen, dass die Sortenbezeichnung reine Marketingstrategie ist.

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Anhand der Zutatenliste sollte klar werden, was und wie viel im Katzenfutter drin ist.

Ungenaue Angaben wie "tierische Nebenerzeugnisse (unter anderem 5% Rind)" lassen vermuten, dass minderwertige Anteile des Futters verschleiert werden.

Extra Vitamine im Katzenfutter – das braucht keiner!

Wie TAG24 bereits im Artikel über giftige Lebensmittel für Katzen berichtete, ist eine hohe Vitaminzugabe über Katzenfutter oftmals nicht nur unnötig, sondern kann dem Tier sogar extrem schaden. Einer der Gründe, warum Katzenfutter mit extra Vitaminportionen angereichert werden, ist ein Grund, der wenig mit Tierwohl zu tun hat: Marketing.

Katzenbesitzer springen drauf an, wenn auf der Katzenfutterdose "mit viel Vitamin D" oder Ähnliches steht, weil viele überzeugt sind, eine extra Portion Vitamine sei gesund. Dass das nicht nur auch bei Menschen umstritten ist, sondern auf keinen Fall auf die Katze übertragen werden darf, ist vielen nicht bewusst. Ein Überschuss an Vitaminen kann das Tier sogar krank machen (Stichwort Hypervitaminose).

Katzen haben nicht die gleichen Bedürfnisse wie Menschen, weil ihr Stoffwechsel anders funktioniert.

Hochwertiges Katzenfutter hält Katzen gesund und zufrieden. Und nach dem Mahl? Erst mal ein Nickerchen!
Hochwertiges Katzenfutter hält Katzen gesund und zufrieden. Und nach dem Mahl? Erst mal ein Nickerchen!  © 123RF: Alena Ozerova

Fettarmes Katzenfutter: Wie sinnvoll ist das?

Viele Hauskatzen sind übergewichtig. Das hat verschiedene Ursachen wie Bewegungsmangel, ein Überangebot an Futter z.B. durch Belohnungsleckerlies oder eben zuckerhaltiges Katzenfutter aus dem Supermarkt. Um diesem Szenario vorzubeugen oder die Katze gar nicht erst dick werden zu lassen, greifen einige zu fettreduziertem Katzenfutter. Das ist allerdings mit Vorsicht zu genießen.

Genau so wie bei Lebensmitteln für Menschen führen ausgeklügelte Marketingstrategien Konsumenten auch in puncto Katzenfutter hinters Licht: Wer auf fettreduziertes Katzenfutter setzt, setzt unter Umständen gleichzeitig auf stark zuckerhaltiges. Zucker ist ebenso Geschmacksträger wie Fett. Viele Hersteller setzen daher auf Zucker im Katzenfutter, um ein fettarmes Produkt schmackhaft zu machen. Doch der hohe Zuckeranteil kann das Haustier krank machen.

Übrigens: FDH, also friss die Hälfte, ist auch keine geeignete Ernährungsphilosophie für die kleinen Tiger.

Denn dann könnte ein Proteinmangel entstehen, der dem Organismus von Katzen extrem schadet. Außerdem benötigen Katzen genau wie Menschen ungesättige Fettsäuren – die sind lebenswichtig! Wenn die Katze zu dick ist, braucht sie einen individuellen Ernährungsplan und viel Beschäftigung.

Eine Katzendiät oder ein spezieller Speiseplan sollte aber immer mit einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin abgesprochen werden und auch, ob die Katze überhaupt zu dick ist. Im Artikel: Katzen Übergewicht gibt es weitere Infos zum Thema.

Für die Katze frisch kochen

Frisch auf den Tisch – auch für das Haustier!
Frisch auf den Tisch – auch für das Haustier!  © 123RF: foodandmore

Viele Katzenhalter greifen auf Alternativen zurück, um eine gesunde und hochwertige Ernährung der Katze gewährleisten zu können. Einige stellen das Futter für ihre Katzen komplett oder teilweise selber her.

Häufig werden dafür große Mengen gekocht und einzelne Portionen eingefroren, damit man nicht täglich kochen muss.

Nichtsdestotrotz ist das mit etwas Aufwand und vorheriger Recherche verbunden, damit man genau weiß, womit man die Katzen füttern kann. Daher schrecken viele davor zurück, für die Katze selbst zu kochen.

Allerdings kann man so auf die individuellen Bedürfnisse der Katze eingehen, weiß genau, was man da verfüttert und kann der Katze einen gesunden Mix anbieten.

Wichtig für Katzen sind die Nährstoffe Vitamin A (aber nicht zu viel!), Taurin, Calcium und Phosphor.

Auf Dauer kann es deutlich günstiger sein als gekauftes Katzenfutter und lässt sich gut mit dem Kochen für sich selbst vereinen. Für die eigene Familie kocht man ja schließlich auch gern, wieso nicht auch fürs tierische Familienmitglied?

Weitere Infos dazu unter:

>>>So einfach kannst Du Katzenfutter selber machen

BARF für Katzen | Ernährungstrend für Tiere

Mhm, das schmeckt der Katze ...und liefert alle wichtigen Nährstoffe.
Mhm, das schmeckt der Katze ...und liefert alle wichtigen Nährstoffe.  © 123RF: Sergey Zaikov

Seit einiger Zeit wird ein Ernährungstrend für Hunde immer beliebter: barfen. Auch Katzenhalter setzen verstärkt auf diese Art der Tierfütterung. BARF steht für Biologisch artgerechte Roh-Fütterung. Es geht also darum, die natürliche Ernährung von Katzen und Hunden nachzuahmen.

Beispiel Maus: Die liefert der Katze z.B. Eisen (übers Blut), Calcium (über die Knochen) und Ballaststoffe (über das Fell). Diese Bestandteile gilt es beim Barfen z.B. über rohes Fleisch, Natursalze und Calciumsupplemente oder Knochenmehle zu ersetzen, berichtet ZooRoyal.

Wer BARF für seine Katze realisieren möchte, sollte sich vorher gut informieren, vor allem darüber, welche Nähr- und Mineralstoffe man dem Tier zufüttern muss. Wenn man sich erst einmal eingelesen hat, soll es recht unkompliziert sein, die Fütterungsart umzustellen, so Befürworter von BARF.

Es gibt allerdings auch Gegner dieser Ernährungsweise, die sagen, dass rohes Futter Bakterien und Parasiten enthalten kann. Wer barfen möchte, sollte also nur sehr hochwertiges Fleisch kaufen und auch selbst strenge Hygieneregeln befolgen.

Titelfoto: 123RF: Maksim Prochan

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