Sneating: Vorsicht bei diesem fiesen Dating-Trend

Netz - Wer sich über eine Flirtapp wie Tinder mit einer Person zu einem ersten Date verabredet, hat meist halbwegs ernsthafte Absichten.

Beim Sneating geht es darum, an ein Essen zu kommen, das der Date-Partner bezahlt.
Beim Sneating geht es darum, an ein Essen zu kommen, das der Date-Partner bezahlt.  © 123RF

Der neue Schwarm soll im Idealfall der Mann oder die Frau fürs Leben oder wenigstens für ein paar aufregende Nächte werden.

Deshalb geht man auch zum Date, um seine neue Bekanntschaft genauer kennenzulernen. Sieht er oder sie wirklich aus wie auf dem Foto? Hat man gemeinsame Themen zum Reden, kann man zusammen lachen? Kurz gesagt: Stimmt die Chemie?

Doch bei einem immer häufiger vorkommenden sehr zweifelhaften Trend spielt das für einen der beiden Verabredeten alles keine Rolle. Die Rede ist vom Sneating. Diese Wort setzt sich aus den englischen Begriffen "sneaking" und "eating" zusammen und bedeutet so viel wie "hinterlistig essen".

Meist setzen Frauen auf diese Taktik, weil nach altem Rollenverständnis oft der Mann beim ersten Date die Rechnung bezahlt. Frauen verabreden sich dann mit Männern und treffen sich zum Essen. Dabei haben sie kein Interesse an einem Flirt oder Kennenlernen, sondern es geht ihnen nur um das Essen und Trinken, bevorzugt in einem teurerem Restaurant.

Nach dem Essen zeigt sie ihm die kalte Schulter, was für sie aber schon vorher feststand.
Nach dem Essen zeigt sie ihm die kalte Schulter, was für sie aber schon vorher feststand.  © 123RF

Nachdem er bezahlt hat, geht sie ihrer Wege und meldet sich danach nie wieder bei ihm, schreibt nicht, ignoriert seine Nachrichten.

Eine Studentin schrieb in einem Erfahrungsbericht auf der Webseite Whim, dass sie mit dieser Masche innerhalb eines halben Jahres mehr als 40 kostenlose Essen in guten Restaurants hatte, ohne einen Cent dafür zu bezahlen. Für ihr schmales Studentenbudget eine willkommene Abwechslung. Ein schlechtes Gewissen hat sie deshalb nicht, denn immerhin gehöre sie zu den Menschen, die danach noch eine Nachricht schickt, in der sie schreibt, dass der Funke nicht übergesprungen ist.

Außerdem würde sie auf diese Weise viel über sich, ihren Männergeschmack und Flirtstrategien kennenlernen. Dieses Wissen würde ihr dann von Nutzen sein, wenn sie irgendwann mal ernsthaft anfängt, nach einem Partner zu suchen.

Aber auch Männer versuchen diesen Trick immer häufiger. Um eine Ausrede, warum sie beim Essen nicht bezahlen können, sind sie dann nicht verlegen. Die Frau zahlt, und er verschwindet aus ihrem Leben.

Während dann noch auf eine Meldung von dem Flirtpartner gewartet wird, hat der vermutlich schon sein nächstes "Sneating"-Opfer am Haken.

Titelfoto: 123RF