Deshalb flogen die Kampfjets über die Sächsische Schweiz

Hier fliegt der Jet im Tiefflug am Rauenstein entlang.
Hier fliegt der Jet im Tiefflug am Rauenstein entlang.

Von Dominik Brüggemann

Pirna - Der donnernde Tiefflug zweier Kampfjets der Luftwaffe sorgte letzte Woche für Ärger in der Sächsischen Schweiz.

Anwohner beschwerten sich, Touristen waren empört, Naturschützer warnten vor einem gefährlichen Eingriff in den empfindlichen Nationalpark.

Eine der steilsten Straßen in Sachsen wird entschärft: So gehen die Arbeiten voran
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"Hier begegnet uns ein Kräfteungleichgewicht, wo eindeutig Naturschutz sowie Lärmschutz den Kürzeren ziehen", schimpft etwa Ines Kummer vom Grünen-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Doch die Luftwaffe verteidigt die umstrittenen Manöver.

"Tieffluganteile gehören zum Einsatzspektrum der Besatzung von Kampfflugzeugen und sind bei Szenarien im Auslandseinsatz durchaus gängig", so ein Sprecher der Luftwaffe.

Die Luftwaffe zog sich mit der Aktion den Unmut zahlreicher Bewohner, Touristen und Umweltschützer auf sich.
Die Luftwaffe zog sich mit der Aktion den Unmut zahlreicher Bewohner, Touristen und Umweltschützer auf sich.

Die Eurofighter-Piloten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau kreuzten letzten Mittwoch vor der Bastei auf, umrundeten den Lilienstein. Laut Luftwaffe flogen sie in einer Höhe zwischen 195 Meter und 855 Meter über Grund. Das Limit sind 160 Meter.

Der Nationalpark ist trotz geschützter Tiere für die Luftwaffe kein Hindernis.

"Ausgenommen hiervon ist der Bereich über Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern, der An- und Abflugkorridor von Flughäfen sowie der Luftraum über großen Industrieanlagen wie etwa Kernkraftwerken", so ein Sprecher.

Ob die Anwohner weiterhin mit lärmenden Flugmanövern rechnen müssen, konnte der Sprecher aus Geheimhaltungs- und Sicherheitsgründen nicht beantworten.

Experten gehen aber davon aus, dass die Flieger schon bald wieder über dem Elbsandsteingebirge dröhnen ...

Fotos: Thomas Türpe (2), dpa/Matthias Hiekel (1)

Titelfoto: Import

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