Deshalb wechselte Sven Köhler damals nach Aue

Von Oalf Morgenstern
Aue - Als Spieler des FCK/CFC hat Sven Köhler viele Derbys in Aue miterlebt. Als Trainer der „Himmelblauen“ ist er am Sonntag erstmals im Erzgebirgsstadion zu Gast.
Was viele vielleicht nicht mehr wissen: Köhler trug auch mal das Trikot der „Veilchen“ - vor 20 Jahren. „Ich bin damals in der Winterpause nach Aue gewechselt“, erinnert sich der gebürtige Freiberger.
„Der CFC stand auf Platz sechs, wollte neue Spieler holen und in Richtung Aufstieg angreifen.“ Das ging gründlich schief. Am Ende der Zweitliga-Saison 1995/96 stiegen die Chemnitzer ab.
Köhler bestritt für die Erzgebirger 15 Regionalliga-Partien, erzielte zwei Tore. „Ich hatte damals in Chemnitz wenig gespielt, wollte aber auch nicht zu einem Verein wechseln, der 300 Kilometer entfernt ist. Deshalb habe ich mich für das Angebot aus Aue entschieden“, sagt Köhler.

Der 50-Jährige ist den „Veilchen“ heute noch dankbar. „Ich hatte einen laufenden Vertrag, trotzdem ließ man mich nach dem halben Jahr wieder zurück zum CFC wechseln.“ Dort hatte kurz vor dem Abstieg Christoph Franke das Amt des Cheftrainers von Reinhard Häfner übernommen.
Und wie kam der Wechsel zum Erzrivalen und wieder zurück bei den Fans an? „Ich wollte Fußball spielen, habe mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht und die Rivalität damals auch nicht so empfunden“, sagt Köhler, der zwischen 1985 und 2001 370 Pflichtspiele für den FCK/CFC bestritt.
Den größten Unterschied zu seiner aktiven Zeit sieht der heutige Fußball-Lehrer darin, dass sich vor 20, 30 Jahren auf dem Rasen viele Chemnitzer und Auer gegenüberstanden. „Heute ist dieser regionale Bezug zwischen beiden Teams sicher nicht mehr da. Was für eine enorme Bedeutung dieses Derby für die Fans hat, wird aber jeder Spieler wissen.“
Die 1:2-Heimniederlage der Chemnitzer am 7. November des vergangenen Jahres bekam Köhler aus der Ferne mit. „Ich hoffe, dass wir in Aue ein besseres Ergebnis erzielen können.“ Das hoffen die CFC-Anhänger auch.
Fotos: Picture Point, Frank Kruczynski