Lehrerin schlägt Klassenbeste für Hauptschule vor, damit sie unter "Gleichgesinnten" sein kann

Deutschland/ Netz - Ihre Geschichte klingt unfassbar, hat sich aber laut der Twitter-Userin Miriam Davoudvandi so zugetragen. Ihre Grundschullehrerin soll sie einst für die Hauptschule empfohlen haben, damit sie unter "Gleichgesinnten" sein kann - obwohl Davoudvandi damals Klassenbeste war.

Auf Twitter ist dieser Beitrag schon über 10.750 Mal geliket worden.
Auf Twitter ist dieser Beitrag schon über 10.750 Mal geliket worden.  © Twitter/Screenshot/@labiledeutsche

Auf Twitter schildert die junge Frau, die heute als Chefredakteurin beim "splash!mag" arbeitet, ihre früheren Erfahrungen mit der Lehrerin. Dort schrieb sie am Donnerstag:

"4. klasse, es geht um weiterführende schulen. ich bin klassenbeste. lehrerin empfiehlt hauptschule, damit ich 'unter gleichgesinnten' bin. eltern können kaum deutsch und vertrauen lehrerin. bekannte greift zum glück ein. 5. klasse: ich bin klassenbeste auf dem gymnasium #metwo"

Was am Ende ihres Postings auffällt ist der Hashtag "#metwo", nicht zu verwechseln mit dem bekannten Hashtag "#metoo". Bei diesem neuen Hashtag, der sich gerade auf Twitter rasend schnell verbreitet, schildern Menschen mit Migrationshintergrund den Rassismus, dem sie in Deutschland ausgesetzt sind.

Dem Thema widmete sich auch das "Heute Journal", von dem Davoudvandi am Freitag interviewt wurde. Darin erklärte sie, dass diese schockierenden rassistischen Erfahrungen oft Alltag von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind.

Erfunden wurde der Hasthtag "#metwo" von Ali Can, der vermeiden will, dass aus der Flüchtlingskrise eine Integrationskrise in Deutschland wird. Er sagt, dass "#metwo" soviel bedeutet wie "Ich - Zwei", also dass er nicht nur Deutscher ist, sondern sich auch zu seinen Verwandten in der Türkei verbunden fühlt.

#MeTwo: Wie hoch werden die Wellen wohl schlagen, die dieser neue Hashtag losgetreten hat?

Im "Heute Journal" schilderte Miriam Davoudvandi ihre Erfahrungen.
Im "Heute Journal" schilderte Miriam Davoudvandi ihre Erfahrungen.  © Screenshot/ZDF/Mediathek/Heute Journal