Onkel missbraucht seinen Neffen, während dessen Vater zuschaut

Dresden - Einen regelrechten Eiertanz führte Jörg W. (47) am Mittwoch im Dresdner Amtsgericht auf. Weil er sich mehrfach an seinem neunjährigen Neffen verging, saß der Facharbeiter aus Großenhain wegen schweren sexuellen Missbrauchs auf der Anklagebank. Zwar nickte er alle Tatvorwürfe reumütig ab. Dass er auf kleine Jungs steht, wollte er zunächst aber nicht eingestehen.

Jörg W. (47) musste sich unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs an seinem Neffen verantworten.
Jörg W. (47) musste sich unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs an seinem Neffen verantworten.  © Peter Schulze

"Man wird durch Alkohol nicht zum Pädophilen. Das ist Quatsch!", konterte der Richter auf die fadenscheinige Begründung des Angeklagten.

Dieser besprach sich mit seiner Anwältin. Man könne es vielleicht doch eine Neigung nennen, räumte er zögerlich ein. "Ich habe ein Problem, kann es aber nicht einordnen."

Im Sommer 2018 zwang Onkel Jörg in Großenhain seinen Neffen nach einem gemeinsamen Bad im Garten-Pool zum Oralsex. "Er wusste genau, was er tun musste", behauptete der Angeklagte.

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Offenbar hatte sich Jörgs Zwillingsbruder Mirko, der beim Missbrauch seines Sohnes feuchtfröhlich zuschaute, schon häufiger an dem Jungen vergangen.

Bei nächster Gelegenheit ließ Jörg W. erneut die Hosen runter. Während eines Besuchs im Haus seines Bruders in der Schweiz platzte er in den Keller, wo sein Neffe seinen nackten Papa "streichelte". "Jetzt ist er schon mal dabei", soll dieser über seinen Sohn gesagt haben. "Wenn Du willst, kannst Du auch."

Weil er voriges Jahr auch den Sohn (damals 5) seiner Ex-Freundin missbrauchte, knapp 300 Kinderpornos auf seinem Rechner bunkerte und diese an seinen Bruder verschickte, verurteilte der Richter Jörg W. zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten. Gegen seinen Zwillingsbruder, der in der Schweiz lebt, wird vor Ort ermittelt.

Titelfoto: Peter Schulze

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