Tischtennis-Liebe von Baby gekrönt

Dippoldiswalde - Nun sind sie Sachsens "Kellen-Family". Bundesliga-Tischtennisspielerin Kathrin Mühlbach (26) ist Mutter geworden. Für sie beginnt jetzt die neue Spielsaison, während sich Ehemann Carlos (27) vorrangig um Tochter Emilia und um die Tischtennisschule kümmert.

Im Bahnhotel in Dippoldiswalde kann man nicht nur als Übernachtungsgast aufschlagen - sondern auch an der Tischtennisplatte.
Im Bahnhotel in Dippoldiswalde kann man nicht nur als Übernachtungsgast aufschlagen - sondern auch an der Tischtennisplatte.

Lebendig geht es in dem idyllisch gelegen Hotel mit Gleisanschluss an der Weißeritztalbahn in Dippoldiswalde sowieso schon zu.

Es wird als Geheimtipp für Eisenbahnfans aus aller Welt gehandelt, weil sie aus mehreren Zimmern einen traumhaft schönen Zugblick auf Deutschlands dienstälteste öffentliche Schmalspurbahn haben.

Außerdem bauten Kathrin und Carlos Mühlbach im Bahnhotel eine Tischtennisschule auf, in der sie überwiegend am Wochenende Spieler von 8 bis 80 Jahren trainieren.

Erst ein paar Monate alt dagegen ist die jüngste Bewohnerin des Hauses: Emilia. Sie ist das Wunschkind von Sachsens schönster Tischtennis-Lovestory, die im Sommer 2011 begann.

Damals traf Kathrin aus Dippoldiswalde bei einem Turnier das erste Mal auf den Kolumbianer Carlos. Dabei wechselten sie nicht nur Bälle, sondern auch innige Blicke hin und her. Kathrin stammt aus einer sächsischen Tischtennis-Dynastie, gehörte jahrelang der deutschen Nationalmannschaft an und feierte europaweit Erfolge.

Der Südamerikaner Carlos weilte gerade zu einem Tischtennisstipendium in Deutschland.

Gleich wird geschnippelt: Carlos hoch konzentriert bei der Angabe in einem Bundesliga-Spiel (F.l.). Rechts: Kathrin Mühlbach spielt schon seit Jahren auf einem Top-Niveau, will auch als junge Mutter noch etwas weitermachen
Gleich wird geschnippelt: Carlos hoch konzentriert bei der Angabe in einem Bundesliga-Spiel (F.l.). Rechts: Kathrin Mühlbach spielt schon seit Jahren auf einem Top-Niveau, will auch als junge Mutter noch etwas weitermachen  © Picture Point / Roger Petzsche

Beide Sportler verliebten sich an der Platte ineinander und heirateten ein Jahr später.

"Wir träumten gemeinsam davon, Tischtennis zu unserem Beruf zu machen", erzählt Kathrin, die fünf Jahre lang beim Leipziger Verein "Leutzscher Füchse" in der 1. Bundesliga spielte.

Als in ihrer Heimatstadt Dippoldiswalde das Hotel an der Weißeritztalbahn zum Verkauf stand, waren Kathrin und Carlos sofort am Ball. Sie verpassten dem über 130 Jahre alten Haus mit dem morbiden Charme eine Verjüngungskur, zogen selbst ein und betreiben dort seitdem ein kleines familiäres Hotel mit acht Zimmern und eine Tischtennisschule.

Dem Leipziger Verein hat Kathrin nach seinem Abstieg inzwischen schweren Herzens Adieu gesagt. Sie spielt nun im erfolgreichen 1. Bundesligaverein TTC Berlin Eastside. „Ich möchte noch ein paar Jahre ganz oben mitmischen“, begründet sie den Wechsel von Leipzig nach Berlin.

Carlos, der im vergangenen Jahr den Familiennamen seiner Frau angenommen hat, spielt in der Tischtennis-Oberliga für den SV Dresden-Mitte. Und ganz klar, dass die beiden ehrgeizigen Trainer ihr Töchterchen Emilia so zeitig wie nur möglich an den Tischtennissport heranführen möchten. Eine kleine Kelle hat sie schon.

Kontakt: www.bahnhotel-dippoldiswalde.de

Während die Eltern strahlen, schaut Töchterchen Emilia, als käme ein Schmetterball geflogen. Wetten, dass sie das Spiel bald lieben lernt?
Während die Eltern strahlen, schaut Töchterchen Emilia, als käme ein Schmetterball geflogen. Wetten, dass sie das Spiel bald lieben lernt?  © Repro: Picture Point