Kein Etikett auf dem Honig! Imker-Rebell verurteilt
Dresden - So süß der Honig, so sauer der Imker: Klaus S. (68) pflegt auf seinem Grundstück mehrere Bienenvölker, verkauft den Honig dabei an Privatleute, andere Imker - und auch ein Bäcker soll das süße Produkt von ihm beziehen. Doch Imker Klaus war weder bei der Tierseuchenkasse angemeldet, noch klebte er Etiketten auf die Gläser, auch das Bußgeld wollte er nicht zahlen. So musste der Rentner am Mittwoch vor dem Dresdner Amtsgericht antreten.

Wer Honig in den Verkehr bringt, muss auf die Gläser schreiben, wo er herkommt und wie lange er haltbar ist. Imker Klaus hält das für Quatsch: "Die Stammkundschaft sagt: Kein Etikett", so der Rentner.
"Weil das beim Abspülen stört und bei mir ist der Kunde König." Dazu präsentiert er dem Richter gleich zwei unterschiedliche Gläser Honig, um zu zeigen, dass der Inhalt auch ohne Etikett zu unterscheiden ist.
Auch, dass er sich nicht wie vorgeschrieben bei der Tierseuchenkasse registrieren lassen hat, gab er zu. "Ich habe 1966 mit der Imkerei angefangen", sagt er.
"Ich dachte da wäre ich noch registriert." Erst durch eine Kontrolle fiel auf, dass dem nicht so ist. Doch obwohl er alle Vorwürfe des Veterinärsamtes bestätigt, will er das Bußgeld nicht zahlen.
"Die haben so viel Ahnung von Bienen wie meine Großmutter von Computern", schimpft Klaus S. Der Richter verurteilte ihn trotzdem zu insgesamt 285 Euro Strafe.
"Und wenn ich dafür in den Knast muss", so die Antwort des kopfschüttelnden Rentners. "Für solchen Blödsinn bin ich nicht zu haben!"
