
Prozess nach Unfall: Wie schnell fuhr der Feuerwehrmann zum Einsatz?
Prozess wegen Betrugs am Amtsgericht Dresden
Von Eric Hofmann
Dresden - Wenn der Pieper losgeht, zählt jede Sekunde - deshalb ist Feuerwehrmann Mathias Hesse (41) auch schnell unterwegs, wenn der Einsatz ruft. So auch am 22. Dezember 2013. Das brachte ihm Mittwoch einen Betrugsprozess vor dem Amtsgericht ein.

Als Feuerwehrmann Hesse mit seinem Renault zum Gerätehaus über die Bahnhofstraße in Großzschachwitz eilte, krachte ihm plötzlich ein BMW in den Wagen. Sein Auto war hinüber, Verletzungen trug er auch davon.
"Ich habe mich wegen des Schadens an die Stadt gewendet", sagt er. Die allerdings wollte nicht zahlen, verwies auf die Versicherung der Dame, die ihm die Vorfahrt geschnitten hatte.
Hesse forderte Schadensersatz. Im Schriftsatz seines Anwalts tauchte dabei auf, er wäre mit 30 Stundenkilometern unterwegs gewesen, er selbst sagte vor Gericht allerdings, dass er nicht mehr wisse, wie schnell er gewesen sei. Die falsche Geschwindigkeitsangabe wertete die Staatsanwaltschaft allerdings als Betrugsversuch.
Am Mittwoch bestritt Hesse, jemals von 30 km/h gesprochen zu haben. Zumal er schneller fahren durfte. "Als Feuerwehrmann im Einsatz hatte er Sonderrechte", so sein Anwalt Frank Hannig (48), der einen Freispruch anstrebte.
Am Ende stimmte der Feuerwehrmann einer Einstellung des Verfahrens zu, da die Staatskasse auch seine Auslagen übernommen hatte. Auf dem Unfallschaden sitzt Hesse aber noch heute.
Fotos: Peter Schulze