Neue Ausstellung: So sollte Dresden mal aussehen

Dresden - In den Jahren vor 1969 fieberte die DDR ihrem 20. Geburtstag entgegen. In Dresden wurde massiv an der Vision einer sozialistischen Stadt gearbeitet. 1969 entstanden so mit Kulturpalast, Fernsehturm, Teilen der Prager Straße und der Robotron-Kantine zentrale Bauwerke, denen sich jetzt eine Ausstellung widmet.

So stellte sich die DDR-Führung das sozialistische Dresden vor.
So stellte sich die DDR-Führung das sozialistische Dresden vor.  © Franz Bretschneider, um 1970

Im Zentrum steht dabei das Stadtmodell von damals. Dresden sollte "Zentrum der Wissenschaft und Technik" und "Stätte der Kultur werden".

Geplant waren neben weiteren Hochbauten um die Innenstadt ein 70 Meter hohes Hochhaus am Postplatz und ein 100 Meter hohes Monument am Straßburger Platz samt riesiger Sport- und Kongresshalle.

Neben dem Stadtmodell zeigt Kuratorin Susann Buttolo (41) ein aktuelles Luftbild aus der gleichen Perspektive. "Wir wollen darstellen, was von der DDR-Stadtvision umgesetzt wurde, was in den Schubladen blieb und was heute noch zu sehen ist."

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Bilder von Kulti, Prager Straße, Fernsehturm und Robotron-Kantine zeigen die Ostmoderne zwischen exzellenter Sanierung (Kulturpalast), leisem Verfall (Fernsehturm) und Vandalismus (Robotron-Kantine).

Fazit: "Stadt muss sich verändern. Nach der Wende hätte aber mit mehr Bedacht geplant werden sollen. Wichtige Zeitzeugnisse wie die Webergasse und der Fresswürfel hätten erhalten bleiben können", so Frau Buttolo.

Die Ausstellung im Zentrum für Baukultur (Kulturpalast) ist noch bis 19. Oktober von Dienstag bis Samstag zwischen 13 und 18 Uhr (Eintritt frei) geöffnet.

Das aktuelle Luftbild zeigt Dresden aus der gleichen Perspektive wie das Stadtmodell.
Das aktuelle Luftbild zeigt Dresden aus der gleichen Perspektive wie das Stadtmodell.  © Jan Oelker
Die Prager Straße mit ihren klaren Formen und Wegen kurz nach der Fertigstellung. Viele empfinden sie heute als wesentlich "unruhiger" bebaut.
Die Prager Straße mit ihren klaren Formen und Wegen kurz nach der Fertigstellung. Viele empfinden sie heute als wesentlich "unruhiger" bebaut.  © Stiftung Sächsischer Architekten & Jan Oelker
Kuratorin Susann Buttolo (41) in ihrer Ausstellung.
Kuratorin Susann Buttolo (41) in ihrer Ausstellung.  © Amac Garbe

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