In drei Stunden knapp 1000 Fotos: Blitzer-Alarm auf Nossener Brücke

Dresden - Auf der Nossener Brücke sollten Autofahrer aktuell besonders auf ihre Geschwindigkeit achten.

In Löbtau auf der Nossener Brücke wird derzeit stärker geblitzt.
In Löbtau auf der Nossener Brücke wird derzeit stärker geblitzt.  © Thomas Türpe

Weil die Brücke extrem marode ist, gilt in Richtung Löbtau seit Mitte des Monats Tempo 30, TAG24 berichtete. Doch kaum jemand hält sich daran.

Um die Brücke nicht sperren zu müssen, wird nun verstärkt geblitzt. Nachdem bereits die Polizei vor Ort Jagd auf Temposünder gemacht hatte, legte nun am Donnerstag das Ordnungsamt nach.

Die unglaublichen Ergebnisse: Innerhalb von drei Stunden wurden 1 646 Durchfahrten registriert. In 967 Fällen – also knapp 60 Prozent – wurde die zugelassene Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern überschritten.

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Der extreme Spitzenwert lag bei 96 Stundenkilometern. Der Fahrzeugführer muss mit einer Strafe von 480 Euro, zwei Punkten in Flensburg und drei Monaten Fahrverbot rechnen.

"In Zukunft werden weitere Geschwindigkeitsmessungen auf der Nossener Brücke in unregelmäßigen Abständen stattfinden", so eine Rathaus-Sprecherin.

Die Nossener Brücke ist enorm wichtig für den Verkehr in Löbtau. Aktuell ist der Straßenverlauf dort allein schon wegen der Baustellen stark eingeschränkt.
Die Nossener Brücke ist enorm wichtig für den Verkehr in Löbtau. Aktuell ist der Straßenverlauf dort allein schon wegen der Baustellen stark eingeschränkt.  © Thomas Türpe

38.000 Auto donnern pro Tag via Nossener Brücke über die Bahngleise und vorbei am DREWAG-Kraftwerk. Seit Jahren ist klar, dass die Brücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss.

Das soll im Rahmen des Stadtbahn-Projektes (Straßenbahn von Strehlen nach Löbtau) geschehen. Doch dabei kommt es immer wieder zu erheblichen Verzögerungen. Baustart: frühestens 2023.

So lange muss die über 60 Jahre alte Querung noch irgendwie halten. "Sorgen vor einem Komplettversagen habe ich nicht. Um die Belastungen zu reduzieren, wird aber wohl dauerhaft Tempo 30 angeordnet werden", so der damalige Straßen- und Tiefbauamts-Chef Reinhard Koettnitz (63). Denkbar sei auch die Verringerung von aktuell zwei auf eine Spur pro Richtung.

Bei der letzten Brücken-Prüfung waren Risse in den Schweißnähten festgestellt worden.

Die vorhandenen Risse werden nun regelmäßig überwacht und die Brücke nach neu entstehenden Rissen untersucht.

Titelfoto: Thomas Türpe

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