Noch 4 Tage! Jetzt beginnt der Last-Minute-Kaufrausch

Von Katrin Richter
Dresden - Die heiße Phase im Weihnachtsgeschäft ist eingeläutet. Mit Montag sind es noch dreieinhalb Geschäftstage bis Heiligabend. Dresdens Händler ziehen eine positive erste Bilanz.
Bislang liegen die Umsätze überwiegend auf dem Niveau des Vorjahres. „Das diesjährige Weihnachtsgeschäft verläuft in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, Eberhard Lucas (62).
Durch die anhaltend milden Temperaturen fehlten Kaufimpulse für Wintermode. Mäntel, Stiefel und warme Pullover blieben in den Regalen liegen. Auch Ausrüstung für den Wintersport sei nicht so gefragt.

Kräftig klingelten die Kassen hingegen bei der Unterhaltungselektronik. Hoch im Kurs stehen sogenannte Fitness-Armbänder. Sie überwachen den gesunden Schlaf und zählen die Schritte. Diesem Trend stimmt auch Gordon Knabe, Centermanager im Elbepark zu. „
In diesem Jahr greift der Kunde in der Regel zu kostspieligeren Produkten“, stellt Knabe fest.
Deutlich bemerkbar macht sich das Weihnachtsgeschäft auch in der Altmarkt Galerie. Laut Centermanagerin Tetiana Zarichna (41) läuft es vor allem gut bei den Klassikern Schmuck, Parfüm und Spielwaren.
Nur eines macht dem stationären Einzelhandel wirklich zu schaffen: das wachsende Online-Geschäft. „Zwölf Prozent des Weihnachtsumsatzes werden im Internet gemacht“, weiß Eberhard Lucas vom Handelsverband.
Daher steht besonders der fehlende zweite Einkaufssonntag in der Kritik.

Und Chemnitz?

Von Doreen Grasselt
Chemnitz - Die Chemnitzer Händler ziehen ebenfalls eine positive erste Bilanz. Denn vom bundesweit 68 Milliarden Euro hohen Weihnachts-Umsatz bleiben etwa sechs Milliarden in Sachsen hängen. Das bekommen auch die Chemnitzer zu spüren.
„Die Leute geben mehr Geld für guten Whisky und Zigarren aus als in den letzten Jahren“, sagt Daniel Bartzschke (37) von „Georg Bliedung“ in der Straße der Nationen. Hier gehen Spirituosen im Wert von 100 Euro aufwärts über den Ladentisch.
Bei Juwelier Roller in der Galerie Roter Turm werden besonders Uhren aus Glashütte und Trauringe zum Fest der Liebe verkauft.
„Es gibt kein Preislimit, wenn der Kunde ein Schmuckstück unbedingt haben möchte“, so Verkäuferin Anastasia Manatschinski (23).

Galeria Kaufhof-Chef Karl Doersch (61) spürt den Trend zum „Cocooning“:
„Die Kunden wollen es sich zu Hause gemütlich machen.“ Weihnachtsgeschirr von Villeroy [&] Boch und Kochzubehör, wie Steakmesser und Bräter sind besonders gefragt - vor allem bei Männern.
In der Spielzeugwelt von „Rabattz“ in der Sachsenallee sind Gesellschaftspiele und Lego beliebt. „Nur leider werden die Legosteine langsam knapp“, schmunzelt Chef Ralf Viehweg (55).
Immer im Trend liegt Original Erzgebirgische Holzkunst. Erzgebirgshaus-Chef Gunar Ulbricht (42): „Die wegen des Mindestlohns gestiegenen Preise wirken sich nicht auf das Kaufverhalten der Kunden aus.“
Besonders begehrt sind die modernen Figuren vom Witzschdorfer Holzgestalter Andreas H. Fleischer und die Sternkopfengel.
