Mitläufer der "Freien Kameradschaft Dresden" vor Gericht

Robert H. vor Gericht. Der 30-Jährige ist wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Volksverhetzung und weiterer Straftaten angeklagt.
Robert H. vor Gericht. Der 30-Jährige ist wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Volksverhetzung und weiterer Straftaten angeklagt.

Dresden - Am Amtsgericht Dresden muss sich seit Donnerstag ein zunächst mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen "Freien Kameradschaft Dresden" verantworten.

Im Verlauf der Ermittlungen wurde jedoch festgestellt, dass Robert H. lediglich ein Mitläufer war, der bei den Taten der FKD mitmachte, ohne selbst Mitglied zu sein.

Der 30-jährige Industriemechaniker ist wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Volksverhetzung und weiterer Straftaten angeklagt.

Vor Gericht schwieg der Angeklagte am Donnerstag zunächst zu den Vorwürfen. Lediglich über seine Anwältin ließ er wissen, dass er sich bei der Prügelei mit drei Polizisten in Laubegast bedroht fühlte. Damals fanden dort zeitgleich Demos für und gegen ein Flüchtlingsheim statt. Die Beamten hatten versucht, beide Lager zu trennen.

Robert H. ist einer von drei Beschuldigten, gegen die die Generalstaatsanwaltschaft Anklage erhoben hat. Ein 19- und ein 26-Jähriger stehen unter Verdacht, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zu sein. Ihre Fälle werden am Landgericht verhandelt. Alle drei Angeklagten sind seit Monaten in Untersuchungshaft.

Im Zuge der seit Mitte 2015 laufenden Ermittlungen gegen die Neonazi-Gruppe wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung wurden sechs weitere Personen verhaftet. Hier sind die Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Die "Freie Kameradschaft Dresden" war bei Attacken auf Asylunterkünfte in Freital, Heidenau und Dresden auffällig geworden, teilweise in Kooperation mit der unter Terrorverdacht stehenden "Gruppe Freital".

Wegen dieser Auseinandersetzung mit den Beamten im Juni 2016 steht Robert H. unter anderem vor Gericht.
Wegen dieser Auseinandersetzung mit den Beamten im Juni 2016 steht Robert H. unter anderem vor Gericht.