
Er hatte ihn im Schwitzkasten, und plötzlich war sein Kumpel tot
Von Steffi Suhr

Dresden - Der Tod eines Trinkers ist seit Dienstag ein Fall fürs Landgericht Dresden. Der Freitaler Maik K. (35) soll seinen Kumpel Reinhard A. (54) im Schwitzkasten umgebracht haben.
Wie ein Häufchen Elend hockte Maik K. vorm Richter. „Ich wollte ihn doch nur zur Rede stellen“, stammelte er. Reinhard A., nachts auf ein Sauerstoffgerät angewiesen und nur im Elektromobil unterwegs, war im September 2016 mit Maik und zwei Kumpels in der Kneipe. „Er war sternhagelvoll und fiel vom Stuhl. Da brachten wir ihn heim“, so Maik K.
Auf dem Rückweg zur Kneipe will er von Reinhards Bekannten grundlos geprügelt worden sein. „Deshalb bin ich später zu Reinhard, um zu fragen, was er für Freunde hat, die so was machen. Aber ich wurde wohl wütend“, gestand er.
Laut Anklage brüllte der vorbestrafte Bauarbeiter am Haus von Reinhard: „Mach auf! Ich erschlage Dich!“ In der Wohnung soll er sein Opfer in den Schwitzkasten genommen haben, Reinhard A. brach bewusstlos zusammen und starb.
„Er schlug mir ins Gesicht, ich hielt in fest, damit er aufhört“, sagte Maik K., der bei der Tat 2,16 Promille hatte. „Da brach er zusammen, kippte weg. Ich habe sofort das Sauerstoffgerät angeschlossen, Herzdruckmassage probiert und den Notarzt gerufen.“ Urteil folgt.
Fotos: Ove Landgraf