Fridays for Future: Sind Freitags-Demonstranten eigentlich Schulschwänzer?
Dresden - Für einen besseren Klimaschutz treffen sich am Freitag vorm Landtag Hunderte Schüler, ziehen durch die Innenstadt. Die vierte "Fridays for Future"-Demo findet von 14 bis 17 Uhr relativ spät statt.

Dennoch werden viele Teilnehmer wieder Unterricht verpassen. Von "Schulschwänzern" könne aber keine Rede sein, sagt Demo-Mitorganisator Kevin Bauch (22).
Für die Teilnehmer ist es ein Schul-Streik. "Schwänzer sind Leute, die keine Lust auf Schule haben", sagt der Dresdner Fachschüler. "Die allermeisten Teilnehmer haben durch ihr Fehlen aber zusätzliche Arbeit, holen den Stoff in ihrer Freizeit nach."
Überhaupt sei es stressig, "rauszukommen". Schließlich drohen teils auch mit schriftlichen Freistellungen der Eltern Fehltage auf dem Zeugnis. "Die kann man Arbeitgebern aber gut erklären. Es gibt ja auch viele, die unseren Einsatz gutheißen", sagt Kevin.
Bei einer Umfrage im Internet sprach sich die Hälfte der Teilnehmer für Demo-Zeiten außerhalb, die andere Hälfte für Zeiten während des Unterrichts aus. Darum werde man künftig variieren, kündigt Kevin an. "Allerdings kann der politische Druck nur mit Demos während Unterrichtszeiten hochgehalten werden. Für unser existenzielles Anliegen ist das gerechtfertigt."
Diesen Freitag wollen die Schüler (1000 erwartet) nach einem Redebeitrag vorm Landtag übers Terrassenufer, Schießgasse, Rathaus, Altmarkt, Theaterplatz und zurück ziehen.

