Ja, was denn nun? Parken am Blauen Wunder soll wieder erlaubt werden
Dresden - Über Jahrzehnte galt das Parken am Blauen Wunder als "Gewohnheitsrecht" der Dresdner. Seit 2010 wird nun im Stadtrat ein erbitterter Kampf um die begehrten Parkplätze geführt.

Zuerst lagen die (konservativen) Befürworter vorn, später die (linken) Gegner. Nun könnte erneut alles über den Haufen geworfen werden.
Hintergrund ist ein aktueller Antrag der AfD-Fraktion, auf Blasewitzer Seite das Parken am Elbufer weiterhin zu ermöglichen. "Die Parksituation am Blauen Wunder auf der Blasewitzer Elbseite ist angespannt, die Parkplätze werden dringend benötigt", so AfD-Chef Gordon Engler (33).
"Der Antrag kommt zur falschen Zeit. Wir sollten warten, bis die Verwaltung ihr Konzept vorstellt. Generell sind wir aber für die maximale Anzahl an Parkplätzen unter Gewährleistung der Sicherheit des Radverkehrs", so Stadtrat Gunter Thiele (46, CDU).
Das letzte Wort hat der Stadtrat. Sollte der dem aktuellen Antrag folgen, wäre das Endlos-Thema um ein Kapitel reicher. Im Sommer 2011 hatte der Stadtrat eigentlich beschlossen, auf Blasewitzer Seite, unterhalb des Blauen Wunders, einen kostenpflichtigen Parkplatz "dauerhaft einzurichten". Anderthalb Jahre später wurden ebenfalls mit konservativer Ratsmehrheit entsprechende Bebauungspläne für beide Elbseiten aufgestellt. Ziel war, das geduldete Parken auf rechtlich sichere Grundlagen zu stellen.
Über Jahre passierte dann jedoch wenig. Bis die neue Ratsmehrheit im Mai 2017 die Parkpläne für Loschwitz komplett kippte und in Blasewitz das Parken direkt unter der Brücke sowie unterhalb des Elberadweges verbieten ließ. So sollten Radler geschützt und eine Brandgefahr an der Brücke vermieden werden.
An der Umsetzung dieser Pläne arbeitete dann wiederum die Stadt - bis jetzt erneut ein Antrag alles zurück auf Los setzen könnte. Aktuell kann auf Loschwitzer Seite nicht mehr, in Blasewitz "bis auf weiteres" geparkt werden.



Titelfoto: Holm Helis