Sie ziehen frisches Obst & Gemüse für die Tafel! Arbeitslose und Flüchtlinge am Beet vereint
Dresden - Von diesem Garten profitieren alle: Auf Dutzenden Beeten im Kleingartenverein Ostragehege bauen Dresdner Hartz-IV-Empfänger und Flüchtlinge Obst und Gemüse an, nähern sich damit dem Arbeitsmarkt wieder an. Die frische und gesunde Ernte kommt den Dresdner Tafeln zu Gute.

Paprika, Gurken, Möhren, Rotkohl, Radieschen, Äpfel, Zwiebeln, Bohnen: Hier ist alles bio! Auf Chemie wird verzichtet, Unkraut noch mit Hand und Hake gezupft.
Madeleine Celik (45) lockert Erde im Beet auf: "Die Arbeit mit Pflanzen liegt mir. Auch schön, dass wir sind draußen an der frischen Luft sind", sagt die Dresdnerin.
Seit 2017 sucht sie Arbeit, kann sich ihre berufliche Zukunft nun auch im gärtnerischen Bereich vorstellen.
Celik ist eine von 15 Dresdnern und zwölf Flüchtlingen, die im so genannten "Tafelgarten" in der Kleingartenanlage am Messering arbeiten können. Gefördert vom Jobcenter und Arbeitsamt, winkt den einheimischen Arbeitern ein monatliches Zubrot von maximal 170 Euro. Deutsche verdienen 1,70 die Stunde, Asylbewerber 80 Cent.
Dabei werden sie von Mitarbeitern der "DPFA-Weiterbildung" betreut, welche auch Träger des Projekts sind. "Eines der Ziele ist das Heranführen an den Arbeitsmarkt", so Regionalmanager Gerald Svarovsky (56). "Wichtig ist uns auch der soziale Nutzen für die Stadt."
So geht jede Woche die gesamte Ernte (zehn Kisten) an die Dresdner Tafel! "Es ist das frischeste Obst und Gemüse, das wir erhalten und entsprechend sehr beliebt", so Chef Andreas Schönherr (43).
Gegärtnert wird von April bis Oktober. Stadträtin und Landtagswahlkandidatin Susanne Krause (36, Grüne): "Ein tolles Projekt, sinnvoll für Leute und auch die Flächen."



Titelfoto: Ove Landgraf