Ganzes Dorf streitet: Darf ein Haus blau sein?

Dieses blaue Haus löste 2013 den Fassadenstreit aus. Der führte indirekt auch zum Bürgerentscheid.
Dieses blaue Haus löste 2013 den Fassadenstreit aus. Der führte indirekt auch zum Bürgerentscheid.  © Ove Landgraf

Dresden - In weniger als vier Wochen ist Bundestagswahl. Parallel findet in Langebrück der erste Bürgerentscheid auf Ortschaftsebene statt. 3800 Einwohner entscheiden unter anderem darüber, wie bunt ihre Häuser zukünftig sein dürfen!

Was auf den ersten Blick wie ein Scherz klingt, beschäftigt das Dorf seit Jahren. Eigentlich gilt im Langebrücker Villenviertel und im Unterdorf eine Erhaltungs- und Gestaltungssatzung. Die regelt unter anderem, dass eine Scheune wie eine Scheune auszusehen hat und nicht einfach zum Wohnhaus umgebaut werden kann. Und sie regelt auch die Farbe der Häuser.

Das leuchtende Blau eines Hauses an der Kirchstraße löste 2013 den ersten "Fassadenstreit" aus. Weitere Häuser folgten. Aus Sicht der Stadt müssen die Eigentümer eine Strafe zahlen und umstreichen. Vier Verfahren ruhen momentan. Ein weiterer Eigentümer hat freiwillig umgestrichen.

Am 24. September könnten die Langebrücker die Satzung kippen. Viele im Ort finden die Regeln grundsätzlich aber gut. Ortsvorsteher Christian Hartmann (43, CDU): "Die Satzung ist ein gutes Instrument für den Erhalt des Ortsbildes, Detailverbesserungen wären aber angebracht."

Titelfoto: Ove Landgraf