Linke-Protest gegen Gedenken am Heidefriedhof geplant
Dresden - Der Gedenktag in Dresden könnte schon Donnerstagmorgen angespannt starten: Der Verein "Denk Mal Fort!" plant, auf dem Heidefriedhof die Namen von knapp 4000 Bombentoten zu verlesen.

Dagegen regt sich Widerstand der Linksjugend. Sie geht davon aus, dass unter den Toten auch NS-Verbrecher sind.
"Vom nationalsozialistischen Terrorregime verfolgte, misshandelte und gefolterte Opfer der Bombardierung sollen in einem Atemzug mit den Namen von Unterstützern und Tätern der Diktatur, darunter Wehrmachtssoldaten, SS-Leuten und NSDAP-Mitgliedern, unkommentiert und in einer Reihe verlesen werden", empört sich Linken-Stadtrat Christopher Colditz (27) und ruft zu einer Protestkundgebung auf.
Vereinschef Holger Hase (42) verspricht: "Es geht uns hier nicht um Heldenverehrung. Wir wollen an das persönliche Schicksal erinnern."
Und weiter: "Wenn man mir Namen von Verbrechern nennt, streiche ich diese von der Liste."
Um Störungen und die Teilnahme von Neonazis zu verhindern, hatte er einen Sperrbereich für den Gedenkort beantragt, die Stadtverwaltung lehnte jedoch ab.


Titelfoto: Thomas Türpe, Eric Münch