Blutige Aktion gegen Piusbruderschaft in Löbtau

Dresden - Aufregung am Samstagabend im Stadtteil Löbtau. Vor der Kappelle der Piusbruderschaft auf der Kesselsdorfer Straße hing ein überdimensionaler Bügel mit einer blutenden weiblichen Figur - ähnlich wie Jesus, der am Kreuz hängt. Doch was hatte es damit auf sich?

Dieser große Bügel mit einer weiblichen Figur, die wie Jesus an einem Kreuz hängt, war am Samstagabend vor der Piusbruderschaft zu sehen.
Dieser große Bügel mit einer weiblichen Figur, die wie Jesus an einem Kreuz hängt, war am Samstagabend vor der Piusbruderschaft zu sehen.  © Feministisches Kollektiv K90

Dahinter steckt die Gruppe "Feministische Aktion K90". Sprecherin Linda Liberta erklärt: "Die Piusbruderschaft ist eine reaktionäre Bruderschaft, die das Selbstbestimmungsrecht der Frau abschaffen will. Ihr Frauenbild ist eines, dass der Ideologie des Mittelalters entspricht. So herrscht eine strenge Geschlechtertrennung in der Kirche. Abtreibungen werden immer wieder als die größte Sünde bezeichnet."

Anlass für die Provokation war der Aktionstag für das Selbstbestimmungsrecht auf Abtreibungen. International gilt ein Kleiderbügel als das Zeichen gegen ein Abtreibungsverbot, da viele Frauen versuchen, ihr Ungeborenes mithilfe dieses Gegenstandes zu töten.

"Der Bügel steht also symbolisch für die Risiken, die Frauen aus den unterschiedlichsten Gründen eingehen müssen, wenn sie keinen Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben", so die Feministinnen.

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Die katholische Piusbruderschaft in Dresden soll immer wieder besonders radikal predigen. Liberta: "Auf den weiblichen Körper darf niemand einen Anspruch haben außer die Frau selbst: Keine Kirche, kein Staat, kein Patriarchat, kein Mann."

Wie der Bügel aufgehängt wurde, ist noch unklar. Der Polizei war der Vorfall zunächst nicht bekannt.

Titelfoto: Feministisches Kollektiv K90

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