Neumarkt (fast) fertig: Gestalter ziehen Bilanz
Dresden - Der Neumarkt ist fertig. Die Gestaltungskommission Kulturhistorisches Zentrum legt nach 20 Jahren und 104 Sitzungen ihre Arbeit nieder.

Es war "anstrengend, kontrovers, aber menschlich immer anständig".
Darin sind sich die Mitglieder (Stadtentwickler, Architekten, Denkmalpfleger) der Kommission in der Bilanz einig.
20 Jahre unterstützte sie Verwaltung und Stadtrat beim Wiederaufbau des Neumarkts. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (42, Grüne): "Drohende Fehlentwicklungen wurden verhindert, 90 Prozent der Bauwerke am Neumarkt sind gelungen."
Trotzdem gibt es auch Dinge, die bedauert werden: Viele historische Keller wurden weggebaggert. Immerhin: Ein modernes Gewandhaus wurden verhindert, an seiner Stelle schlummern die alten Gewölbe weiter im Boden.
Auch war die Kommission stets auf den guten Willen der Investoren angewiesen.
Bei der Fassade der Champagner Lounge (Baywobau) bedauert ein Mitglied, dass die geplanten hochwertigen Materialien nach und nach "abgespeckt" wurden. Auch gibt es noch offene Wünsche, beispielsweise die Gestaltung der Salzgasse, die von der Zufahrt ins Parkhaus dominiert wird. Ebenfalls offen: Der Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom zwischen Hotel de Saxe und Heinrich-Schütz-Haus.
2004 war mit dem Bau des I. Quartiers begonnen worden. Insgesamt entstanden rund um die Frauenkirche 52 Leitfassaden, zehn Leitbauten sowie rund 60 moderne Gebäude.

