Sicherheitsanalyse: Lebensgefahr am Assi-Eck!

Dresden - Die Bunte Republik Neustadt (BRN) stand diesen Sommer kurz vor der Räumung.
Weil sich Menschenmassen am Knotenpunkt Rothenburger Straße/Louisenstraße dicht an dicht drängten, zogen das Ordnungsamt, der Rettungsdienst und die Polizei die Evakuierung des Areals in Erwägung.
„Die Leute liefen in ihr Verderben. Dort herrschte Lebensgefahr“, sagt Frank Schröder (46), Inhaber der gleichnamigen Dresdner Agentur, der mit dabei war.
Er und seine Mitarbeiter haben die BRN einer Sicherheitsanalyse unterzogen. Im Auftrag der Stadt sammelten sie unter anderem Drohnenbilder, die das enge Gedränge in vollem Ausmaß zeigen.
„Menschen haben an der Kreuzung Panik bekommen, Notrufe aus der Menge abgesetzt“, so Schröder.

Um die Gefahrenstelle zu entschärfen, hat sein Team Empfehlungen für die nächste BRN erarbeitet und an das Ordnungsamt übergeben: „Diese Kreuzung sollte freibleiben.“
Stände und DJs an der Stelle seien gefährlich, führten unweigerlich zu einem Nadelöhr. Zugleich empfiehlt er sogenannte Straßenverantwortliche, die sich um die Stände in den einzelnen Straßen kümmern. „Das bedeutet mehr Aufwand für das Ordnungsamt, würde dem Fest aber gut tun“, meint Schröder.
Bislang baue jeder vor seiner Tür. Wenn das Ordnungsamt etwas flexiblere Vorschriften ermöglichte, könnten auch die Kreuzungen und einige Straßenbereiche leichter freigehalten werden.
Ortsbeirätin Ulla Wacker (46, Grüne) kritisierte im Ortsbeirat Neustadt die fehlende Beteiligung der Schwafelrunde an der Analyse. Die Runde aus Neustädtern gilt als Sprachrohr der BRN. Ordnungsamts-Chef Ralf Lübs (54) sagte, dass die Agentur Schröder als neutrale Firma beauftragt worden sei.
Dabei ist noch offen, wie und ob die BRN 2016 überhaupt stattfindet. Die Schwafelrunde hatte sich nach der letzten BRN für eine einjährige Pause ausgesprochen (MOPO24 berichtete).

Fotos: Ordnungsamt Dresden; Petra Hornig