Betrog ein 34-Jähriger sein Umfeld nach Strich und Faden?
Dresden - Er muss mächtig seriös aufgetreten sein. Anders ist kaum zu erklären, dass reihenweise Menschen auf Fabian S. (34) hereinfielen. Laut Staatsanwalt betrog der gelernte Schlosser sein Umfeld nach Strich und Faden.

So nächtigte der Glatzkopf in Dresden im noblen Apartment in Loschwitz samt Poolnutzung.
Im Steigenberger am Neumarkt, Hotels am Blauen Wunder und an der Rennbahn schlief er ebenfalls, nutzte Minibar, Zimmerservice und Büfett. Allein die Kosten von insgesamt 7500 Euro blieb er schuldig.
Bei einem Autohändler kaufte er einen Tesla für 118.000 Euro.
"Er informierte den Verkäufer sogar über die angebliche Zahlungsanweisung", so der Staatsanwalt. "Aber er hatte von Anfang an vor, nicht zu zahlen." Der Verkäufer merkte das noch rechtzeitig und gab den Wagen nicht raus.
Andere hatten nicht so viel Glück: „Er verkaufte meinen Nissan ohne mein Wissen“, so eine Bekannte (40), die danach jede Menge Scherereien hatte, ihr Auto zurückzubekommen.

Eine andere Frau vertraute Fabian 1 250 Euro an, damit er ihr ein Auto kauft. Den versprochenen Seat sah sie nie.
Überdies erklärte eine Ex-Freundin (28) im Gericht: "Er war eifersüchtig. Grundlos. Vor Wut griff er mich an und hat mich gewürgt." Ihre zehnjährige Tochter, die das mit ansehen musste, rief völlig verstört die Polizei. Die Frau hat sich getrennt.
Aber Ruhe hat sie deshalb nicht: "Dritte, denen er offenbar Geld schuldet, standen schon bei mir und haben mir gedroht."
Fabian S. schweigt zu alledem. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Steffen Füssel