Brennende E-Autos stellen Sachsens Feuerwehren vor Probleme
Dresden - Wie löscht man eigentlich ein Elektroauto? Für Feuerwehrleute eine knifflige Frage. Denn schon die Gefahr eines mächtigen Stromschlags gilt es zu bannen. Und die Batterien verfügen über ein höchst eigenwilliges Brennverhalten. Deshalb wünschen sich die Brandbekämpfer auch eine Gefahrenkennzeichnung dieser Autos.

Es muss nicht mal brennen, um für Retter gefährlich zu werden. Denn müssen nach einem Unfall eingeklemmte Personen herausgeschnitten werden, dürfen keinesfalls die Hochvolt-Leitungen durchtrennt werden.
Dresdens Feuerwehr-Chef Andreas Rümpel: „Wo diese Leitungen verlaufen, ist Inhalt ständiger Fort- und Weiterbildungen. Wir rennen leider den Entwicklungen der Autoindustrie hinterher.“
Brennt eine Batterie, entwickelt sich riesige Hitze. Viele kleine Verpuffungen erhöhen die Gefahr. Man benötigt erheblich mehr Löschwasser und Schaum als bei Verbrennern. Selbst wenn die Flammen gelöscht sind, setzt sich die chemische Reaktion im Inneren fort. Die Batterie kann sich immer wieder entzünden – sogar noch Tage später.
Das alles sind Phänomene, die den Rettern nach und nach ins Bewusstsein rücken. An der Landesfeuerwehrschule in Nardt (bei Hoyerswerda) gibt es derzeit noch keine Lehrgänge für das Löschen von E-Autos. Schulleiter Markus Morgenstern: "Wir sind aber aktuell dabei, Ausbildungsmodule zusammenzustellen."
Die Feuerwehrleute wünschen sich eine optische Kennzeichnung der E-Autos. Dabei gibt es bereits ein Kfz-Zeichen mit einem "E" hinter den Zahlen – doch die sind freiwillig. Andreas Rümpel, der auch Chef des Landesfeuerwehrverbandes ist: "Wäre das verpflichtend, würde das in vielen Gefahrensituationen schon einmal weiter helfen und die Kameraden warnen."



Titelfoto: Roland Halkasch, Steffen Füssel