Dieser Elferrat bestimmt jetzt Dresdens Zukunft
Dresden - Eine Gestaltungskommission berät seit zwei Jahren Investoren dabei, Bausünden zu vermeiden. Am Freitag tagte die Kommission zum ersten Mal öffentlich. Ein Elferrat für die Bau-Zukunft Dresdens.

"Über viele Jahrhunderte hat die Dresdner Architektur sich sorgfältig weiterentwickelt. Wir wollen sicherstellen, dass diese Kontinuität wieder einzieht", sagt Jürg Sulzer (74).
Er war Bausenator in Berlin, Direktor Stadtplanung in Bern sowie Professor für Stadtumbau in Dresden. Mit ihm sitzen in der Kommission vier hochdekorierte, teils internationale Architekten.
Beraten wird das Gremium von fünf Stadträten und von Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (41, Grüne).
Der dämpfte in der öffentlichen Sitzung auch gleich die Hoffnungen: "Wir freuen uns, wenn Investoren sich hier der Diskussion stellen. Rechtsverbindlich ist das nicht."
So stellte sich etwa der umstrittene Hotel-Neubau an der Marienbrücke gleich zweimal vor. Am für viele schlechten Ergebnis änderte sich wenig.
Dennoch gibt es Hoffnung. "Der Erfolg besteht in vielen kleinen Verbesserungen, ohne die Entwürfe grundsätzlich infrage zu stellen. Gefühlt werden die Projekte besser, da die Investoren das öffentliche Echo fürchten und ungern in der Kritik stehen", sagt Stadtrat Tilo Wirtz (51, Linke). Der studierte Statiker ist eines der beratenden Mitglieder.

Wichtige Themen bisher waren die Hafencity und ein Parkhaus in den Werkstätten Hellerau.
Am Freitag wurde über die Neugestaltung im Bereich Großenhainer Straße/Hansastraße diskutiert.
Dort steht aktuell noch das Porsche-Zentrum, was aber weg will. Stattdessen entstehen Hotel, Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie in zwei Neubauten.
Sorgen macht sich die Kommission bei diesem Projekt um ein kleines Denkmal zwischen den Neubauten.
Die Wiener Landschaftsarchitektin Barbara Hutter (55): "Das Häuschen wirkt auf den Bauplänen fast wie eine Kirche."
Der Investor will jetzt nachbessern.









