Demo-Samstag in Dresden: Rechte Versammlung von Polizei aufgelöst
Neonazis und Antifa demonstrieren in der Landeshauptstadt

Dresden - Rund um den Gedenktag der Bombardierung Dresdens am 13. Februar wurden zahlreiche rechte Demonstrationen angekündigt. Auch an diesem Samstag kommt es in der Dresdner Innenstadt zu einer Kundgebung von Neonazis.
Gerhard Ittner (58), Aktivist der deutschen Neonazi-Szene ruft höchstpersönlich zum Gedenkmarsch. Der verurteilte Holocaust-Leugner hatte bereits in der Vergangenheit zahlreiche Demonstrationen angemeldet - saß allerdings für einen längeren Zeitraum hinter Gittern.
Dieses Mal hat die Versammlungsbehörde dem 58-Jährigen zwar die um 14 Uhr beginnende Veranstaltung gestattet, nicht aber eine Rede. Dafür sollen am Postplatz andere Rechtsextremisten eine Kundgebung halten.
Doch es gibt reichlich Gegenwind: Zahlreiche Gegendemonstranten begaben sich am Mittag in die Altstadt, um gegen die rechten Kundgebungen zu demonstrieren.
Die Versammlung könnte zu einem Pulverfass werden. Die Polizei scheint gewappnet: Ein Großaufgebot der Polizei soll Ausschreitungen vorbeugen.
Update, 20.25 Uhr:
Folgendes Fazit zieht die Dresdner Polizei zum Versammlungsgeschehen. Während einer Spontanversammlung auf der Wilsdruffer Straße mussten zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen werden. Gegen sie wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Gegen 81 Personen wurden Aufenthaltsverbote für die Dresdner Innenstadt ausgesprochen. Außerdem haben diese nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz am Hals.
Rund 730 Polizisten sicherten die Veranstaltung ab.
Update 18.15 Uhr:
Mittlerweile sind alle Veranstaltungen des heutigen Tages beendet. Die Bilanz der Polizei inklusive Teilnehmerzahl bleibt abzuwarten.
Update 17.20 Uhr:
Unzufrieden mit der Entscheidung der Polizisten ist Gerhard Ittner erneut mit der Polizei aneinandergeraten und wurde vorübergehend festgenommen. Immer noch haben nicht alle Teilnehmer den Postplatz verlassen.

Update 17.10 Uhr:
Bei der Abreise der Protestler kommt es zu Turbulenzen rund um den Postplatz.

Update 17.05 Uhr:
Die Demonstrations-Teilnehmer zerstreuen sich in alle Richtungen. Gerhard Ittner hat sich derweil noch einmal mit der Polizei angelegt.
Update 16.55 Uhr:
Die Polizei hat die Versammlung wegen des Verdachts auf Volksverhetzung für beendet erklärt. Bei den Rechtsextremen macht sich Unverständnis breit. Ungeachtet seines Redeverbots tritt Gerhard Ittner vor das Mikrofon.



Update 16.44 Uhr:
Gerhard Ittner hat die Polizisten verbal attackiert. Anschließend versuchte der Holocaust-Leugner aus dem Kessel auszubrechen, wurde von den Beamten jedoch zurückgedrängt.

Update 16.25 Uhr:
Der Demonstrationszug der Rechtsextremen vom Postplatz ist immer noch nicht gestartet. Die Polizei kontrolliert wegen verfassungswidriger Äußerungen.
Update 15.10 Uhr:
Die Polizei nimmt Blockierer fest.


Update 15.00 Uhr: Beamten drohen Gerhard Ittner (58) mit Abbruch seiner Versammlung
Die Lage spitzt sich zu: Der verurteilte Holocaustleugner streitet sich lautstark mit den Beamten. Offenbar wurden die Auflagen nicht richtig vorgelesen.





Fotos: Thomas Türpe, Eric Hofmann, privat