Neue Pläne fürs Sachsenbad: Eine Wellnesslandschaft ohne Wasser

Dresden - Seit der Schließung 1994 dümpelt der denkmalgeschützte Bau vor sich hin: Wie geht's weiter mit dem Sachsenbad? Auf der Expo Real in München hatte das Rathaus immerhin drei interessierte Investoren für das Areal in Pieschen gefunden. Jetzt will Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (43, Grüne) seinen Favoriten vorstellen - zur Enttäuschung vieler Badefreunde.

Schon Ende der 20er Jahre tummelten sich die Sachsen vergnügt im Bad. Tausende Dresdner erlernten in diesem Becken das Schwimmen.
Schon Ende der 20er Jahre tummelten sich die Sachsen vergnügt im Bad. Tausende Dresdner erlernten in diesem Becken das Schwimmen.  © Wolf/Deutsche Fotothek

Ein Schwimmbad wird es in dem dreistöckigen Ensemble an der Wurzener Straße demnach künftig wohl nicht mehr geben. Nur einer der drei potenziellen Investoren, die Ginkgo Projektentwicklung GmbH, sieht eine solche Nutzung vor.

Allerdings nur, wenn sich die Stadt finanziell beteiligt, etwa als Pächter der Wasserflächen. Das Problem: "Die Landeshauptstadt hat das Objekt mit der Maßgabe ausgeschrieben, dass keine finanzielle Beteiligung an den Sanierungs- und späteren Betreiberkosten erfolgt", erklärt Schmidt-Lamontain.

Darum machte jetzt offenbar ein anderer Investor das Rennen. Dieser will eine Sauna- und Wellnesslandschaft über mehrere Etagen, Gastroangebote sowie einen großen Coworking-Bereich anstelle des Schwimmbeckens einrichten, berichtet das Online-Portal "Pieschen-Aktuell". So solle wieder Leben in das Sachsenbad gebracht werden.

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"Nach verwaltungsinterner Abstimmung und Bestätigung durch den Oberbürgermeister werden wir zu den Details informieren", so Schmidt-Lamontain. Nachdem der Stadtrat darüber final entscheidet (Zeitpunkt noch offen), will der Baubürgermeister eine Einwohnerversammlung einberufen.

"Diese sollte erfolgen, bevor wir abstimmen", kritisiert CDU-Stadtrat Veit Böhm (54), der selbst das Schwimmen im Sachsenbad erlernt hatte. "Man sollte schauen, wie die Akzeptanz im Stadtviertel zum Konzept ist und dann gegebenenfalls neu bewerten."

Das Sachsenbad besaß eine Dampfbadeabteilung, aber auch 33 Wannenbäder, nicht nur aus hygienischen, sondern auch zu medizinischen Zwecken.
Das Sachsenbad besaß eine Dampfbadeabteilung, aber auch 33 Wannenbäder, nicht nur aus hygienischen, sondern auch zu medizinischen Zwecken.  © Wolf/Deutsche Fotothek
Das denkmalgeschützte Sachsenbad an der Wurzener Straße in Pieschen.
Das denkmalgeschützte Sachsenbad an der Wurzener Straße in Pieschen.  © Petra Hornig
Blick ins Innere: Der favorisierte Plan der Verwaltung sieht keine Nutzung als Schwimmbad vor.
Blick ins Innere: Der favorisierte Plan der Verwaltung sieht keine Nutzung als Schwimmbad vor.  © Thomas Türpe
CDU-Stadtrat Veit Böhm (54) würde vor einer endgültigen Entscheidung über die künftige Nutzung gerne noch die Anwohner hören.
CDU-Stadtrat Veit Böhm (54) würde vor einer endgültigen Entscheidung über die künftige Nutzung gerne noch die Anwohner hören.  © Steffen Füssel

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