Neue Pläne fürs Sachsenbad: Eine Wellnesslandschaft ohne Wasser
Dresden - Seit der Schließung 1994 dümpelt der denkmalgeschützte Bau vor sich hin: Wie geht's weiter mit dem Sachsenbad? Auf der Expo Real in München hatte das Rathaus immerhin drei interessierte Investoren für das Areal in Pieschen gefunden. Jetzt will Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (43, Grüne) seinen Favoriten vorstellen - zur Enttäuschung vieler Badefreunde.
Ein Schwimmbad wird es in dem dreistöckigen Ensemble an der Wurzener Straße demnach künftig wohl nicht mehr geben. Nur einer der drei potenziellen Investoren, die Ginkgo Projektentwicklung GmbH, sieht eine solche Nutzung vor.
Allerdings nur, wenn sich die Stadt finanziell beteiligt, etwa als Pächter der Wasserflächen. Das Problem: "Die Landeshauptstadt hat das Objekt mit der Maßgabe ausgeschrieben, dass keine finanzielle Beteiligung an den Sanierungs- und späteren Betreiberkosten erfolgt", erklärt Schmidt-Lamontain.
Darum machte jetzt offenbar ein anderer Investor das Rennen. Dieser will eine Sauna- und Wellnesslandschaft über mehrere Etagen, Gastroangebote sowie einen großen Coworking-Bereich anstelle des Schwimmbeckens einrichten, berichtet das Online-Portal "Pieschen-Aktuell". So solle wieder Leben in das Sachsenbad gebracht werden.
"Nach verwaltungsinterner Abstimmung und Bestätigung durch den Oberbürgermeister werden wir zu den Details informieren", so Schmidt-Lamontain. Nachdem der Stadtrat darüber final entscheidet (Zeitpunkt noch offen), will der Baubürgermeister eine Einwohnerversammlung einberufen.
"Diese sollte erfolgen, bevor wir abstimmen", kritisiert CDU-Stadtrat Veit Böhm (54), der selbst das Schwimmen im Sachsenbad erlernt hatte. "Man sollte schauen, wie die Akzeptanz im Stadtviertel zum Konzept ist und dann gegebenenfalls neu bewerten."