
Pikanter Zwischenfall! Im Landtag regnet es Hurenpässe
Protestaktion gegen Prostituiertenschutzgesetz im sächsischen Landtag
Dresden - Aufregung im Parlament! Mehrere Aktivisten der "Initiative Sex Workers Solidarity" haben den Auftakt der Landtagssitzung gestört: Sie warfen "Hurenpässe" von der Besuchertribüne - die hatten sie für Abgeordnete erstellt.

Eingetragen in die "Pässe" waren auch "Aliasnamen" wie "Bad Susi" für eine Linke-Abgeordnete oder "Sexy MdL" für einen CDU-Mann. Während der Aktion riefen sie "Sexarbeiter ist ein Beruf, keine Beleidigung!" und "Hurenpässe für alle? Nein, für niemanden!"
Damit wollten sie gegen das sächsische Ausführungsgesetz zum Prostituiertenschutzgesetz protestieren, dass am Abend zur Abstimmung stand. Die Aufsicht warf die Aktivisten aus dem Saal.
Hintergrund: Seit Juli 2017 müssen Prostituierte ihre Arbeit anmelden. Das Gesetz soll sie stärker vor Ausbeutung und Zwang schützen. Neben der behördlichen Anmeldepflicht sieht es auch eine Gesundheitsberatung vor. Sie ist in Sachsen kostenlos, für die Anmeldung sind aber 35 Euro fällig. Das stößt auf Kritik. Die Rede ist von Zwangsregistrierung und -beratung. Auch Grüne und Linken hatten sich dagegen ausgesprochen.
Die Aktion sorgte im Landtag auch für Wirbel, weil der CDU-Abgeordnete Sebastian Fischer (36) umgehend twitterte: "In Russland ziehen sich die "AktivistInnen" wenigstens aus...:D".
Umgehend fragte die Grünen-Abgeordnete Katja Meier (38): "Ist dass das Frauenbild der CDU-Landtagsfraktion?" Offenbar hat Fischer seinen Tweet mittlerweile wieder gelöscht.


Fotos: PR, privat, dpa/Monika Skolimowska