Haben die ein Rad ab? Dresden soll Radwege wieder zurückbauen
Neue Verordnung sorgt unerwartet für Probleme
Von Dirk Hein
Dresden - 46 Millionen Euro will Dresden in den nächsten Jahren in neue Radwege investieren, das Radwegenetz soll sich von 400 auf 829 Kilometer verdoppeln.

Doch jetzt gibt es unerwartet Probleme. Statt neu zu bauen, muss Dresden zuerst den Rückbau vorhandener Wege verhindern.
Momentan gibt es an der Chemnitzer Straße zwischen Nürnberger und Würzburger Straße auf beiden Seiten so genannte Schutzstreifen für Radler. Die bieten Radfahrern zwar nicht den gleichen Schutz wie echte Radwege, bieten aber als Alternative bei relativ engen Straßen zumindest etwas Schutz.
Doch jetzt droht der Rückbau. Hintergrund: Bisher musste die restliche Fahrbahnbreite zwischen den Schutzstreifen mindestens 4,50 Meter betragen.
In einer neuen Verordnung steht nun aber, "der abzüglich Schutzstreifen verbleibende Fahrbahnteil muss so breit sein, dass sich zwei Personenkraftwagen gefahrlos begegnen können." Das ergab eine Anfrage von FDP-Stadtrat Holger Zastrow (49).
Das wiederum bietet reichlich Ermessensspielraum. Für den Radweg an der Chemnitz wird es dennoch eng. Straßen- und Tiefbauamtschef Reinhard Koettnitz (63): "Die Straßenverkehrsbehörde prüft im Ergebnis einer Verkehrsschau, ob die Schutzstreifen auf der Chemnitzer Straße entfernt werden müssen. Die Entscheidung dazu ist noch nicht getroffen."
Weitere Radwege in Dresden seien durch die neue Rechtslage laut Amtsleiter Koettnitz nicht gefährdet.



Fotos: Eric Münch, Holm Helis, Eric Münch, Steffen Füssel, Holm Helis